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16. Gemeindebrief zum 05.07.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

Gott lädt uns ein zur Ruhe zu kommen.
Einmal bewusst zu werden, wo der Weg lang geht.
In Ruhe sollen wir unsere Gedanken sammeln.
Aus Trübem soll etwas Klares werden. Aus Dunklem soll etwas Helles werden.
Jesus sagt: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Jesus möchte den Menschen nur Erreichbares anbieten. Die Menschen zu seiner Zeit hatten hohe Anforderungen. Sie hatten nur Lasten zu tragen. Jesus war ein Friedenstiftender, aber wie wir im Leben Jesu sehen, anders als wir manchmal denken.
Jesus sagt im heutigen Evangelium:
mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. Ihn rufen wir in unsere Mitte.

Pater Jaison Kavalakatt CMI Pfarrvikar
An St. Josef 2, 41540 Dormagen

Tel. 02133-238670
Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer 8, 9.11-13

Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.

Erfülltes Leben der Söhne und Töchter Gottes.

Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder und Schwestern, sodass wir nach dem Fleisch leben müssten. Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben.

Aus dem Hl. Evangelium nach Matthäus 11,25 30

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.
Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt.
Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

Predigt

Das Verhalten in unseren Tagen ist etwas anders als sonst. In der Familie ist dem Verhalten, wenn niemand an Korona erkrankt ist, keine Grenzen gesetzt.
Die Familien, die diese Situation in ihrer Familie erlebt haben, erzählen, dass ihr Alltag sehr ängstlich und unsicherer war. Eine Person musste zuhause eine Quarantänemöglichkeit haben und man musste das isolierte Leben von der Familie ermöglichen.
In der Gesellschaft fragen wir uns immer wieder: soll ich mich so und so in dieser Situation verhalten (Gesichts- und Nasenmasken an, nicht viel reden oder singen, Abstand halten usw.)
Dann fragen wir uns, was ist der Sinn an dieser Sache?

Ein Freund von mir, der in Nordrhein-Westfallen wohnt, sagte mir, dass er nach dem Schulabschluss endlich mal die Sommerferien erleben wollte.

Köln war für ihn keine Option, weil es für ihn in der Coronazeit zu eng ist.
Dann wollte er auf die andere Rheinseite gehen (ungewollt, aber von der Coronazeit gedrungen.)

Dann wollte er in Düsseldorf etwas Klares trinken. Aber dort gibt es nur Dunkles. In der Coronazeit wird man seine Emotion nicht zeigen, sondern das Nötige konsumieren. Nach seinem Flüssigkeitskonsum wollte er am Rhein entlang einen Spaziergang unternehmen. Aber überall, wo der Vater Rhein sichtbar war, war es sehr voll und es war eine Masse von Menschen unterwegs. (Er konnte dann den Sinn der Zeit nicht verstehen.)

In diesem Zusammenhang erschien ein Interview mit einer Frau aus Düsseldorf, die in der Coronazeit als Testurlauberin nach Mallorca geflogen ist. Sie sagte, dass in Düsseldorf alles eng und voll wäre und sie lieber nach Mallorca geflogen sei.

Sinn und Leben - Inhalt und das Produkt – Geist und Fleisch - Ego (ich) und Liebe - das Habenwollen und das Glücklichsein.

Jesus lebte das, was er sagte. Dem Leben einen Sinn geben, damit Produkt und Inhalt stimmen, Geist und Fleisch in Einklang bringen, Liebe und das Ich in eine Ebene bringen, das Habenwollen wie ein volles Glas, das nennen wir glücklich sein.

Jesus sagt im heutigen Evangelium: ich werde euch Ruhe verschaffen.
Unerreichbares möchte Jesus nicht verkünden. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer: Durch den Geist Gottes werdet ihr leben.

Die Regierungen versuchen die Regeln und den Alltag in Einklang zu bringen. Das Leben ermöglichen, aber auch arbeiten können und etwas verdienen zu können. Wege finden von hohen Bergen zu tiefen Tälern. Die Schere zu einer richtigen, gerechten und gesunden Position bringen.
Der Apostel Paulus schreibt, wir sind nicht für die Welt verpflichtet, sondern für den Geist Gottes.
Im heutigen Evangelium ist Jesus im Sommerurlaubmodus.
Jesus sagt: ich werde euch Ruhe verschaffen.

In der Sommerzeit und überhaupt im Leben suchen wir gerne Ruheoasen.
Alles muss einen Sinn haben, so meint Jesus im heutigen Evangelium. Mein Joch ist nicht schwer wie die Pharisäer und die Schriftgelehrten es lehren, d. h. fast nicht zu erreichen. Mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.

Dann kann ich auch den Sinn der Coronazeit-Regeln akzeptieren und verstehen und unbelastet in den Rhein schauen und Gott lobend einen Rheinspaziergang unternehmen.

Amen.

Fürbitten

Jesus lädt alle ein zum Ruheplatz.
Wir beten für alle, die die Ruhe in ihrem Leben brauchen.

Wir beten für die Menschen, die das Wort Gottes verkünden, dass sie die Situation der Menschen im eigenen Leib spüren können und die Heilung Gottes für sie zu verkünden bereit sind.
Lasset uns beten.

Wir beten für die Politiker, die die Aufgabe für die Gesellschaft übernommen haben, dass sie die unebenen Bereiche in der Gesellschaft und im Universum zu lindern versuchen.

Wir beten für die Menschen in der Sommerzeit. Lass sie in den langersehnten Ferientagen die Ruhe für ihren Leib und ihre Seele finden können.

Wir beten für die Menschen, die in den Ferientagen unterwegs sind. Dass sie die Spuren von Gott in ihrem Alltag entdecken, ein dankbares Leben gestalten und Sinn für ihre Glaubenspraxis erkennen.

Wir beten für die Menschen, die das Miteinander in ihrem Leben nicht gestalten können.

Wir beten für die Menschen, die krank sind, dass sie den heilenden Gott in ihrer Nähe wissen.

Wir beten für unsere lieben Verstorbenen und für ihre Angehörigen, dass sie Ruhe finden in dir.

Herr Jesus Christus, du bietest uns an, was erreichbar ist.
Du willst, dass wir Leben in Fülle haben.
Dir sei Dank und Ehre heute und in alle Ewigkeit.

Amen

03.07.2020

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