Gemeindebrief zum 08.08.2021

In dir leben wir! Herr, erbarme dich!
In dir bewegen wir uns! Christus, erbarme dich!
In dir sind wir! Herr, erbarme dich!

Liebe Gemeinde!

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!", dieses Wort aus der Heiligen Schrift, ist zu einem Wort der deutschen Sprache geworden.
Es ist ein „Sprichwort", die meisten kennen es, zitieren es, wenn die Situation gegeben ist, dass einem bewusst wird, dass wir mehr brauchen zum Leben als nur Brot.

Also, ich folge dieser Logik Ihrer Sprache, und stelle fest:
Der Mensch braucht ein „Zu-brot"!
Dieses Wort „Zubrot" wird meistens verwendet, so sagt der Deutsche Duden, für einen „zusätzlichen Verdienst"!
Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, was ist denn das „Zubrot", der zusätzliche Verdienst in unserem Leben?

Schwestern und Brüder, das sind nicht nur ein paar Euro, die wir dazu verdienen.
„Zubrot", das sind auch die Früchte unseres Mühens, unserer Arbeit, die Freude an unserem Beruf, an der Schule, am Studium das gute Gefühl, etwas richtig, etwas gut gemacht zu haben.
Zubrot ist, an Kindern und Enkelkindern sich zu freuen, den Garten nach der Trockenheit wieder zum Blühen zu bringen, oder die Blumen durch diese Trockenheit gerettet zu haben.
„Zubrot", das ist die Freude an Gottes Schöpfung, das ist die Leidenschaft für einen Menschen, das ist das Glück zu wissen, dass zwei Menschen erkennen: wir können miteinander und wir verlassen uns aufeinander.

Wir Christen beten um „unser tägliches Brot", weil wir es brauchen, um leben zu können. Aber diese Bitte sagen wir Gott, unserem Vater, den wir erkannt haben, als Vater, durch Jesus seinen Sohn, unseren Bruder.

Das ist das größte, das beste Zubrot unseres Lebens: Jesus Christus!
Denn durch ihn erkennen wir, diese Erde als Gottes Schöpfung, unseren Nächsten als Geschenk und Auftrag, unser Leben als Gabe und Berufung. Unser Leben wird getragen, durch Gott selbst und seine Frohe Botschaft. Das ist das, das absolute Zubrot unseres Lebens.
Gerade dann, wenn wir nicht auf der Sonnenseite leben dürfen.
Sondern das Leben trocken ist, und mühsam.
Und wir erkennen müssen, der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern auch von der Hilfe anderer Menschen, die uns helfen beim Waschen und Essen, beim Gehen und Treppen steigen, in Freuden und Leiden.
Wahrlich, der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern auch davon, dass andere ein Herz haben, und mir beim Brot essen helfen.

Liebe Mitchristen, eines dürfen wir sicher hoffen:
Gott steht uns bei!
Er gibt alles, für unser Leben!
Er ist uns dann ganz nahe!
Nötig hat das Gott nicht, aber in seiner Liebe zu uns, weiß er, dass der Mensch von mehr lebt, als nur vom Brot. Gott, er ist das große Zubrot unseres Lebens und alle, die von ihm sich rühren lassen, durch Ihre Liebe, ihre Aufmerksamkeit, ihre Hilfsbereitschaft, ihre Verlässlichkeit Zubrot für andere zu sein!

Amen.

Gott, unser Vater, durch Jesus Christus, bist Du das große Zubrot unseres Lebens.
Wir danken Dir, für die kleinen Zubrot unseres Lebens, die solch große Wirkung haben.

Danke, für alle, die uns helfen, beistehen, so manches zu reparieren und aufräumen, besonders alle, die in den Hochwassergebieten helfen.
Segne Sie! Alle: Segne sie!

Danke, für alle, die mit uns an einem Tisch sitzen, die gerne mit uns essen, die unser tägliches Brot sind, weil sie uns lieben und wir uns aufeinander verlassen können.
Segne Sie! Alle: Segne sie!

Danke, für alle, auf deren Schultern wir stehen, in deren Häusern wir wohnen,
die vor uns waren und durch die wir sind.
Sie sind das Zubrot, durch das wir geworden sind und leben.
Segne sie! Alle: Segne sie!

Schenke deine besondere Liebe den Verstorbenen, an die niemand mehr denkt,
und lass alle Verstorbenen dein Antlitz schauen.
Du, Jesus Christus, bist das Zu-Brot, das vom Himmel gekommen ist,
damit wir leben in Ewigkeit. 

Amen