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8. Gemeindebrief: Predigt zum Sonntag 09./10.05.2020

Einführung

Liebe Gemeindemitglieder!

„Ein bisschen Mama,
ein bisschen Papa,
und ganz viel Wunder.“

Diesen Spruch las ich bei einem Taufbesuch über dem Bett des Kindes.

Der zweite Sonntag im Mai, das ist der Muttertag. Darum ist es gut, heute danke zu sagen, all denen, die mütterlich für uns sorgen.
Der fünfte Sonntag in der Osterzeit, er legt uns durch das Evangelium nahe, danke zu sagen, unserem Gott, der uns in Jesus Christus den Weg zeigt zu ihm unserem Vater.

Der uns in Jesus Christus zusagt, dass unser Weg sich vollendet in den Wohnungen, die Gott uns auf immer bereitet.

So rufen wir:
Wir danken Dir für alles Gute in unserem Leben.
Kyrie Eleison

Wir preisen Dich Jesus Christus, du bist der Weg zum Vater.
Christe Eleison

Wir freuen uns am Leben, das du vollendest in den Wohnungen des Himmels.
Kyrie Eleison

Pater George Palimattam Poulose  CMI, Kaplan

Tel: 02133 977 979
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

 

 

Erste Lesung: Apg 6, 1–7

,,Sie wählten sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit“

Lesung aus der Apostelgeschichte.

In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden. Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen.

Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben.
Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde und sie wählten Stéphanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philíppus und Próchorus, Nikánor und Timon, Parménas und Nikolaus, einen Proselýten aus Antióchia.

Sie ließen sie vor die Apostel hintreten und diese legten ihnen unter Gebet die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer; auch eine große Anzahl von den Priestern nahm gehorsam den Glauben an.

Antwortpsalm: Ps 33 (32), 1–2.4–5.18–19 (Kv: 22)

Kv. Lass deine Huld über uns walten, o Herr!

Jubelt im Herrn, ihr Gerechten, *
den Redlichen ziemt der Lobgesang.
Preist den Herrn auf der Leier, *
auf der zehnsaitigen Harfe spielt ihm! – (Kv)

Das Wort des Herrn ist redlich, *
all sein Tun ist verlässlich.
Er liebt Gerechtigkeit und Recht, *
erfüllt von der Huld des Herrn ist die Erde. – (Kv)

Siehe, das Auge des Herrn ruht auf denen, die ihn fürchten, *
die seine Huld erwarten,
dass er ihre Seele dem Tod entreiße *
und, wenn sie hungern, sie am Leben erhalte. – Kv

Zweite Lesung: 1 Petr 2, 4–9

,,Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft“

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

Schwestern und Brüder!

Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist!

Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!

Denn es heißt in der Schrift:
Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen Eckstein, den ich in Ehren halte; wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde. Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre.
Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt.

Sie stoßen sich an ihm, weil sie dem Wort nicht gehorchen; doch dazu sind sie bestimmt. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.

Ruf vor dem Evangelium: Vers: Joh 14, 6

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Halleluja.

Evangelium: Joh 14, 1–12

,,Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt:
Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.

Thomas sagte zu ihm:
Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?

Jesus sagte zu ihm:
Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philíppus sagte zu ihm:
Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.

Jesus sagte zu ihm:
Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus?

Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke!

Amen, amen, ich sage euch:
Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

Predigt

Liebe Gemeinde,

Der 5. Sonntag der Osterzeit, an diesem Sonntag, der an vielen Orten unserer Welt als Muttertag begangen wird, ist es gut, über Mütterlichkeit nachzudenken.

Was ist ein mütterlicher Mensch? Was ist Mütterlichkeit?

Im heutigen Evangelium sagt Jesus, dass er vorausgeht, „um einen Platz für euch vorzubereiten". „Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin." Ein mütterlicher Mensch ist ein fürsorglicher, verzeihender Mensch, dessen Liebe treu ist, unabhängig von Wohlverhalten, Leistung und Erfolg. Ein mütterlicher Mensch will das Wohl des Anderen. Ein mütterlicher Mensch hilft den Schwachen auf.

Jeder und jede von uns kennt ja auch mütterliche, fürsorgliche Männer und Frauen, bei denen andere Eigenschaften im Vordergrund stehen. So ganz simpel ist es offensichtlich nicht mit der Mütterlichkeit, das wissen wir alle. Und doch ist es keine Bedrohung, sondern ein Geschenk, wenn Frauen und Männern die Freiheit zugestanden wird, sich zu entwickeln und zu entfalten, fürsorglich und einfühlsam, zärtlich und zuverlässig zu sein, ohne Angst, sich lächerlich zu machen, diskreditiert zu werden.

Mütterlich sein in einer Welt, in der fast alles über das Geld definiert wird, ist nicht so einfach.

Darum schätzen wir besonders an diesem Tag unsere Mütter und danken unseren Müttern für die fürsorglichen Dienste, die oft übersehen werden, und wir nehmen die vielen Handgriffe und die geduldigen Zuwendungen wahr und wertschätzen sie.

Liebe Gemeinde,
Maria, unsere Mutter Gottes ist für uns alle ein Vorbild wachsamer, achtsamer, aufmerksamer zu werden, einander als fürsorgliche, als mütterliche Menschen zu begegnen.

Ich wünsche allen Müttern Gottes reichen Segen und herzlichen Glückwünsch!

Ihr Pater George Palimattam Poulose CMI

Fürbitten

Zu Jesus, der für uns der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, beten wir:

Menschen wollen dazugehören.
Hilf, dass sich alle eingeladen fühlen und niemand einsam und verbittert zurückbleibt.

Für alle Menschen, denen wir Liebe und Geborgenheit verdanken: besonders bitten wir dich heute für unsere Mütter:
Vergilt ihnen ihre Liebe mit deiner Liebe, die keine Grenzen kennt!

Für unsere verstorbenen Eltern und Großeltern und für alle, die ihre Mütterlichkeit oder Väterlichkeit für das Wohl der Menschen eingesetzt haben.
Schenke ihnen ewigen Frieden!

Menschen wollen glauben: Lass die Kirche einen Ort sein, an dem alle willkommen sind und der glaubwürdig ausstrahlt in die Welt.

Menschen wollen Leben. Gib den Verstorbenen eine Wohnung bei dir.

Herr Jesus Christus, du bist Weg, Wahrheit und Leben. Darauf vertrauen wir.

Amen

Dank an alle Mütter und mütterlichen Frauen:

Allen Frauen, die ihr Frausein, ihre Mütterlichkeit und Menschlichkeit anderen schenken, danken wir am heutigen Muttertag ganz besonders herzlich!
Sie tragen dazu bei, dass in der heutigen Zeit Wärme, Geborgenheit und Zärtlichkeit besonders spürbar und erfahrbar werden.

DANKE!

Segen

Bitten wir Gott um seinen Segen:

Der Segen Gottes erfülle uns mit der Osterfreude.
Der Auferstandene schenke uns Gemeinschaft mit sich und untereinander.
Sein Geist der Liebe führe uns den Weg zum Leben.

So segne und behüte uns und alle, an die wir jetzt denken,
+ der allmächtige und treue Gott,
der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.

07.05.2020

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