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Gemeindebrief Sonntag 07.06.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

Gott ist dreifaltig einer..." singen wir im Gottes Lob (Nr. 354).

Ein Wesen in Drei Personen feiern wir an diesem Dreifaltigkeitssonntag.
Den von Gott gekommenen Sohn haben wir an Weihnachten gefeiert. 
Die Auferstehung Jesu haben wir an Ostern verkündet.
Das Kommen des Geistes haben wir am Pfingstfest „erfahren".

Einigkeit in Dreifaltigkeit ist ein Geheimnis unseres Glaubens.
In diesem Geheimnis werden wir getauft.
Mit diesem Geheimnis bekreuzigen wir uns (Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes).
Von dem dreieinen Gott erklären wir sehr oft: Die Gnade Jesu, die Liebe des Vaters und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

Dreieiniger Gott, aber dreifaltiger Gott. Für unseren Glauben ein Geheimnis. Vielleicht auch für das Leben eine Herausforderung (eine Person für viele und viele für eine Person).

Pater Jaison Kavalakatt CMI Pfarrvikar
An St. Josef 2, 41540 Dormagen
: 02133 238670 : pater.jaison@dormagen-nord.de

1. Lesung: Ex 34,4b.5–6.8–9

Früh am Morgen stand Mose auf und ging auf den Sinai hinauf, wie es ihm der HERR aufgetragen hatte. Die beiden steinernen Tafeln nahm er mit.
Der HERR aber stieg in der Wolke herab und stellte sich dort neben ihn hin.
Er rief den Namen des HERRN aus. Der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR ist der HERR, ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue.
Sofort verneigte sich Mose bis zur Erde und warf sich zu Boden.
Er sagte: Wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, mein Herr, dann ziehe doch, mein Herr, in unserer Mitte!
Weil es ein hartnäckiges Volk ist, musst du uns unsere Schuld und Sünde vergeben und uns dein Eigentum sein lassen!

2. Lesung: 2 Kor 13,11–13

Im Übrigen, Brüder und Schwestern, freut euch, kehrt zur Ordnung zurück, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes, haltet Frieden!
Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! Es grüßen euch alle Heiligen.
Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Evangelium: Joh 3,16–18

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des einzigen Sohnes Gottes geglaubt hat.

Predigt Dreifaltigkeit

Gespalten ist die Welt, wenn wir den Namen George Floyd hören.

Gespalten ist die Welt, wenn wir von der Pandemie sprechen.

Gespalten ist die Gesellschaft, ob es dieses gefährliche Virus überhaupt gibt.

Gespalten sind wir, ob die Maßnahmen, die es in der Covid 19 Zeit gibt, angemessen sind.

Gespalten sind wir auch in unserem eigenen Leben, wie wir den morgigen Tag gestalten sollen.

Gespalten sind wir in uns, dass wir in vielen Bereichen unseres eigenen Lebens unvollständig sind oder anders werden möchten.

Wie „Diethard Zils" schreibt: „Suchen und fragen, hoffen und sehn."


Um Einigkeit ruft die ganze Welt.
Die ehemaligen amerikanischen Präsidenten und unsere Bundeskanzlerin rufen dazu auf, dass die Demokratien zusammenhalten sollen.
Für Einigkeit rufen die Virologen auf. Sie sagen, dass wir uns an die Regeln halten sollen, da sonst die Krankenhäuser und das Personal und das gesamte Gesundheitssystem des Landes belastet wird.
Um Einigkeit rufen die meisten Politiker in Deutschland und in Europa auf und versuchen für das Morgen heute zu sorgen. Es ist von Milliarden die Rede.

Also Vielfältig gespalten sind „auch" wir in dieser Zeit.

„Gott ist nicht Einsamkeit, sondern vollkommene Gemeinschaft" sagt der emeritierte Papst Benedikt der XIV im Mai 2005. (Danach fand, wie die meisten von uns erlebt haben, der Weltjugendtag in Deutschland statt.)

Gott ist nur einer, aber er ist in drei Personen.
Das erklären wir in unserer deutschen Sprache als Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit.

Der heilige Augustinus sagt: „Wo es die Liebe gibt, gibt es eine Dreifaltigkeit: einen Liebenden, einen Geliebten und eine Quelle der Liebe."

Der Jugend Katechismus (Youcat) erklärt dies so: (als Antwort Nr. 35):
Die Christen beten nicht drei verschiedene Götter an, sondern ein einziges Wesen, das sich dreifach entfaltet und doch eins bleibt.
Also Gott ist doch nicht gespalten. Er ist ein Wesen in drei Personen.

Den Tag leben wir in einer Dreiteilung: 8 Stunden arbeiten, 8 Stunden das Leben gestalten und 8 Stunden auf unterschiedliche Weise ausruhen.
Anfang, Mitte und Ende.

Von dieser Dreiteilung leben und profitieren wir: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dreifaltig ist schön und ein Geheimnis. Aber es ist nicht leicht zu verstehen oder anders gesagt, es ist eine Herausforderung.

Dreifaltig einer, davon verkünden die Umweltorganisationen.
Davon schreibt der jetzige Papst Franziskus in seiner zweiten Enzyklika in 2015 „Laudato si".
Der Heilige Franziskus von Assisi erinnert uns daran, dass unser gemeinsames Haus wie eine Schwester ist, mit der wir das Leben teilen, und wie eine schöne Mutter, die uns in ihre Arme schließt.

Vielfalt, aber einig sein ist für uns Menschen immer ein Geheimnis aber auch eine Qualität.
Menschen, Gesellschaft, Natur und das Universum sollen gesund bleiben.
Gespalten zu sein ist eine Lebensrealität. Aber zusammen zu gestalten ist eine prophetische Aufgabe, eine Lebenskunst.


Der Dreifaltigkeitssonntag spricht von der Existenz Gottes.

Eines Wesens in drei Personen.

Fürbitten

Gott ist Anfang und Ende. Er ist der Schöpfer, Erlöser und Erhalter dieser Welt. Gott will, dass wir Leben in Fülle haben. Wir vertrauen dem Freund der Welt auch unsere Bitten und Anliegen an.

Für alle, die Lebenswürde wünschen und auf unterschiedlicher Weise überall auf der Welt um Aufmerksamkeit bitten.

Für alle, die für die Sicherheit und Gesundheit für die Menschheit mitwirken und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Für alle, die für das Zusammenleben in der Welt einen Verhaltensmodus festzulegen versuchen und nötige Methoden prüfen.

Für alle, die das Wort Gottes lesen und in die Spuren von der Liebe Gottes kommen.

Für alle, die gespalten sind an die Existenz Gottes zu glauben.

Für alle Menschen die in der Covid-19 Zeit in unterschiedlicher Weise das Leid erfahren und ertragen müssen.

Für alle, die einen lieben Menschen verloren haben, dass sie den einen Gott in vielfältiger Weise in ihrem Leben erleben können.

Dreieiner Gott wir danken dir für deine Fürsorge für uns, dass du uns mit unseren Vielfalten zu dir führst heute und in Ewigkeit.

05.06.2020

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