zurück

20. Gemeindebrief zum 02.08.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

seit einigen Wochen haben wir Sommerferien und viele von uns wünschen sich nichts mehr als Normalität.
So sehr ich mich diesen Wünschen anschließen kann, so sehr ist es aber immer noch von größter Bedeutung, dass wir vorsichtig miteinander umgehen. Die geltenden Vorschiften im Zeichen der Pandemie sind deswegen keine Gängelung, sondern dienen Allen zu ihrer Sicherheit. Bitte folgen Sie diesen unumgänglichen Einschränkungen auch, und gerade in unseren Gottesdiensten.
Ich weiß von fast Allen, dass Sie gerne die schönen Lieder aus dem Gotteslob mitsingen - da schließe ich mich keinesfalls aus- aber es ist enorm wichtig, dass wir dies in geschlossenen Räumen unterlassen.

Gotteslob kann auch und darf jetzt ausschließlich im Mitsummen oder leisem Beten der Texte der Lieder bestehen.

Ich wünsche Ihnen bei allem Gottes Segen
Ihr B. Michael Offer, Diakon i. Z.

Kontakt über das Pastoralbüro: st-pankratius@dormagen-nord.de

Kyrie

Herr Jesus Christus, du siehst die vielen Menschen und hast Mitleid mit ihnen

Du Heil der Kranken und Schwachen.
Herr, erbarme dich.

Du gibst Brot für den Leib und für die Seele.
Christus, erbarme dich.

Du schenkst deine Liebe und Hingabe im Überfluss.
Herr, erbarme dich.

1. Lesung - JES 55,1-3

Lesung aus dem Buch Jesaja.

So spricht der Herr:
Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser!
Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch!
Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?
Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen!
Neigt euer Ohr und kommt zu mir, hört und ihr werdet aufleben!

Ich schließe mit euch einen ewigen Bund:
Die Erweise der Huld für David sind beständig.

2. Lesung - RÖM 8,35-39

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?
Wie geschrieben steht:
Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt;
wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt hat.
Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den, der uns geliebt hat.
Denn ich bin gewiss:
Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,
weder Höhe oder Tiefe
noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Evangelium - MT 14,13-21

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit, als Jesus hörte, dass Johannes enthauptet worden war, zog er sich allein von dort mit dem Boot in eine einsame Gegend zurück. Aber die Volksscharen hörten davon und folgten ihm zu Fuß aus den Städten nach. Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen und heilte ihre Kranken.

Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten:
Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick die Leute weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen!

Jesus aber antwortete:
Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen!

Sie sagten zu ihm:
Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische hier.

Er antwortete:
Bringt sie mir her!

Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten und alle aßen und wurden satt.
Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brotstücke ein, zwölf Körbe voll.
Es waren etwa fünftausend Männer, die gegessen hatten, dazu noch Frauen und Kinder.

Predigt

Jesus stillt leibliche und seelische Bedürfnisse seiner Zuhörer. Sie hängen an ihm und folgen ihm. Er verkündet das Reich Gottes als ein Reich der Fülle, in dem unsere Grundbedürfnisse gestillt werden. Wer selbst erfülltes Leben erfahren hat, wird fähig, aus dieser Fülle weiterzuschenken.

Jesus zieht sich zurück.
Er will allein sein.
Doch das gelingt ihm nicht.
Die Menschen suchen ihn. Sie wollen ihn hören, ihn erleben und erfahren.

Denn Jesus hatte vielen Menschen seiner Zeit etwas zu sagen. Vor allem war Jesus mit großer Liebe zu den Menschen erfüllt. Er hat Mitleid mit ihnen.
Jesus spricht Sehnsüchte und Hoffnungen der Menschen an.
Sie waren unterdrückt.
Sie waren größtenteils sehr arm.
Sie lebten in vielen Zwängen.
Von Jesus hören sie, wie wertvoll sie sind. Sie hören von Jesus, dass sie von Gott unendlich geliebt sind. Diese Liebe brauchen sie sich nicht zu verdienen. Bei Jesus spüren sie, dass Leben mehr ist als tagaus tagein zu arbeiten, dass Leben mehr ist als immer nur funktionieren zu müssen. Sie hören bei Jesus, dass sie zu einem Leben in Fülle, zu einem Leben mit Gott berufen sind. Jesus spricht ihre Hoffnungen und Sehnsüchte an, Sehnsüchte nach Liebe, nach Gemeinschaft, angenommen zu sein, so wie ich bin.
Die Menschen erleben bei Jesus, dass er ihre Kranken heilt. Er heilt sie von körperlichen Krankheiten, aber auch von ihren innerlichen Verletzungen.
In seiner Nähe konnten die Menschen aufleben, neu leben lernen.

Sie konnten dies bei Jesus erfahren, weil er zutiefst verbunden war mit Gott.
Jesus schenkte die Liebe Gottes weiter. Diese gibt es umsonst. Wir haben es in der Lesung aus dem Buch Jesaja gehört. Alle werden eingeladen.

Dass Gott uns ein Leben in Fülle schenkt, sehen wir auch am Speisewunder.
Mit fünf Broten und zwei Fischen machte Jesus eine ganze Menschenmenge, fünftausend Männer, dazu noch Frauen und Kinder satt. Zwölf Körbe bleiben übrig.
Wo Jesus ist, da ist Überfluss.
Das bezieht sich auf das, was er sagt und auf die Liebe, die er schenkt.

Wer von Jesu Liebe erfüllt ist, ist bereit, diese erfahrene Liebe zu teilen und weiterzuschenken. Ich sehe dieses Speisewunder auch als ein Zeichen, dass Jesus die Menschen auch in ihren leiblichen Bedürfnissen ernst genommen hat. Wer diese Liebe von Jesus erfährt, der wird auch bereit sein, das Brot zu teilen, wo es nötig ist. Das Speisewunder kann uns alle durchaus ermutigen, Reichtum zu teilen, abzugeben vom Überfluss. Wenn jeder das tut, was er kann, wenn jeder bereit ist, zu teilen, dann kann diese Welt anders aussehen.

Wir Menschen sind Leib und Seele.
Wir brauchen Nahrung für die Seele und den Leib.
Dies zeigen alle Speisewunder der Bibel.

Schenken auch wir auch den Menschen aus der Fülle, die wir selbst erfahren haben, weiter.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, in dir erfahren wir, was Leben in Fülle heißt.
Wir bitten dich:

Lass alle Hilfe erfahren, die Notwendiges entbehren müssen, damit sie menschenwürdig leben können.

Gib den Reichen und Wohlhabenden Bereitschaft und Liebe, ihren Überfluss zu teilen.

Bekehre alle, die sich nur an Materielles klammern, dass sie deine Worte und Liebe als tiefen Sinn im Leben entdecken.

Gib Mut und Kraft den Hilfsorganisationen in der Welt, die Not und Elend lindern wollen.

Richte alle kranken Menschen auf und segne, die sich ihrer annehmen.

Erfülle mit Heiligem Geist alle, deren Glauben an dich gefährdet ist.

Nimm unsere Verstorbenen bei dir auf und schenke ihnen ewige Erfüllung.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. –

Amen.

Besinnung

Gebt ihr ihnen zu essen!

Dieser Auftrag gilt uns
wir sind gerufen
wir sind berufen
wir dürfen
in Gottes Namen handeln,

wir sind angesprochen
herausgefordert
ernst genommen
begnadet und begleitet,

in Gottes Namen
dürfen wir
das unsere bringen,
und austeilen

und vertrauen
dass es genug ist
für Alle!

31.07.2020

drucken | zurück