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Gemeindebrief zum 18.10.2020

Liebe Gemeindemitglieder,

jeden Tag haben wir auch in der Corona-Zeit Vieles zu tun.
Wenn es nichts gäbe, fänden wir im Schrank und im Keller genug aufzuräumen.
Außerdem benötigen auch das Lesen und die neue Kommunikationsmethode viel Zeit. So ist der Alltag immer interessant.
Alltagsthemen halten uns am Leben.
Jedes Mal denken wir dann, das Leben lohnt sich. Ich habe immer etwas zu tun.

Beschäftigung: So eine Frage stellen die Menschen in der Jesu Zeit.

Jesu gibt ihnen die erwartete Antwort und fügt hinzu:
„Gebt Gott, was Gott gehört".

Das stimmt. Es gibt Gott.

Aber in unserem Alltag, weil es Vieles zu tun gibt, kommt er zu kurz.
In der Weltsprache sagen wir, wer keine Lobby hat, für den gibt es in der Regierung keine Entscheidung.

Nicht unser Denar ist für Gott wichtig, sondern wir.

Gott braucht uns ganz.

Ihr Pater Jaison

Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

Tel. 02133-238670

LESUNG AUS DEM 1. BRIEF AN DIE THESSALONICHER 1,1-5

Paulus, Silvanus und Timotheus an die Kirche der Thessalonicher, die in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede!

Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken;
unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn.

Wir wissen, von Gott geliebte Brüder und Schwestern, dass ihr erwählt seid.

Denn unser Evangelium kam zu euch nicht im Wort allein, sondern auch mit Kraft und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit;
ihr wisst selbst, wie wir bei euch aufgetreten sind, um euch zu gewinnen.

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH MATTÄUS 22,15-21

Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.
Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen:
Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person.
Sag uns also:
Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?

Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte:
Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich?
Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!

Da hielten sie ihm einen Denar hin.

Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

Sie antworteten ihm: Des Kaisers.

Darauf sagte er zu ihnen:
So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

Impulse

Abstand halten, Hände waschen oder desinfizieren und Alltagsmaske tragen sind die Regeln unserer Tage. Die „AHA" Regeln.

Soll ich die Alltagsmaske tragen?
Soll ich den Abstand halten?
Soll ich die Hände immer waschen?
... Fragen, die uns heute beschäftigen, haben eine große Wichtigkeit.

Hier geht es nicht darum, nur ein Gesetz zu erfüllen.
Diese Gesetze möchten uns nur helfen, dass wir und unsere Mitmenschen gesund weiterleben können.

Dennoch hören wir, dass ein Mensch an zwei Hochzeiten teilgenommen hat und von den beiden Hochzeitsgesellschaften viele erkrankt sind.
Letzte Woche sagte eine Person im Fernsehen, dass Corona nur ein Vorwand sei.
Sie kenne keinen Menschen, der an Corona gestorben ist.

Corona und die Regeln machen den Menschen zu schaffen. Aber wir möchten uns und die Menschen um uns herum weiter schützen und nicht das Leben gefährden.
Gesetze haben meistens einen Sinn.

So habe ich zuletzt in Richtung Anstel von Delhoven aus bemerkt, dass dort eine neue Geschwindigkeitsregel gültig ist. In einer Kurve von Anstel nach Delhoven konnten die Autos nur 70 fahren. Jetzt ist es festgesetzt. Bestimmt ist etwas vorgefallen.

Gesetze haben meistens einen guten Sinn. Aber wir kennen auch Situationen, in denen durch die Gesetze nur bestimmte Vorteile vorgesehen sind.
Wir alle leben in der Gesellschaft und die Gesellschaft verlangt von allen ein Zusammenleben, ein Miteinander.
Die Regeln helfen uns, das Zusammenleben zu ermöglichen.

Der Apostel Paulus spricht daher von einem Leben mit Glaube, Hoffnung und Liebe. Vor allem spricht er viel von der Liebe. Er ist davon überzeugt, wenn der Glaube sich durch die Tat erweist, ist christliche Gemeinde immer dann so überzeugend, so einladend wie es ihre Glieder sind. Und immer ist es ein Zeichen, wenn sie aus der Hoffnung lebt und sich mit ihr anzustecken bereit ist. Der Apostel Paulus fordert Einsatz im gesellschaftlichen Leben.

Auch Jesus wird im heutigen Evangelium etwas Praktisches und Überzeugendes gefragt. Sollen wir Steuer zahlen?
In unserer Zeit wird diese Frage gar nicht gestellt. Das Leben Jesu war kein leichtes, denn sein Umfeld war meistens sehr konfliktbeladen.
Jesus hat die Leiter der Gesellschaft auch nicht in Ruhe gelassen.
Im heutigen Evangelium taucht das Wort „ Ihr Heuchler" auf.
Wenn die Leute das hörten, blieben sie nicht ruhig und zufrieden.
Jesus gab nicht nur Antworten, sondern er wollte, dass die Gegner selber die Antwort finden.
Jesus stellt eine Gegenfrage.
Als frommer Jude durfte Jesus theoretisch keinen Denar mit dem Bild eines vergöttlichten Kaisers bei sich tragen; das verstieß gegen das jüdische Bilderverbot. Aber die, die die Fragen gestellt hatten, hatten es dabei.
Die Fragesteller waren selbst nicht überzeugte gläubige Juden.
Die Heuchelei der Frage ist dadurch ans Licht gekommen.

Mit seiner Antwort will Jesus sagen: Gib den Herrschern der Welt ihren Anteil.

Der heutige Kaiser ist sozusagen der Staat, in einer Demokratie ist es das Volk.
Die Steuern, die wir zahlen, sind unser Beitrag für das Wohl und das Funktionieren der Gemeinschaft.
Für einen Christen ist es selbstverständlich, seinen Beitrag zu leisten, denn wir sind gerufen, Gemeinschaft und Einheit unter den Menschen zu stiften.

Gib dem Kaiser den Denar. Damit ist alles für den Kaiser getan.
Dann sagt Jesus: Aber vergesst bitte Gott in eurem Leben nicht. Gott will mich ganz. Für Gott ist mein Denar wenig, Gott will mich ganz. So sagen es die Eltern zu ihren Kindern, die Eheleute sich gegenseitig und die Liebespaare sowieso.

Ich will dich ganz, nicht dein Geld. Ich will dich haben.

An Gott denken, für Gott in unserem Alltag Zeit finden, heilige Orte besuchen und die Stille und die Atmosphäre spüren lassen, das kennen wir.
Jeden Tag ereignet sich Vieles in unserem Leben.
Jede Woche setzen wir einen Akzent.
So ist Sonntag für uns Christen der Auferstehungstag Jesus. Im Jahr gibt es auch immer wieder bestimmte Feierlichkeiten, die unseren Glauben stärken sollen.

Gebt Gott, was Gott gehört.

Fürbitten

Gott ruft uns beim Namen das Miteinander auf dieser Welt zu gestalten und für die Ehre Gottes; ihn rufen wir in diese Gemeinschaft der Getauften.

Wir beten für diese Welt:
besonders denken und beten wir heute für die Covid-19 Erkrankten und Verstorbenen und für ihre Familien.

Wir beten für die Getauften:
stärke alle mit einem eifrigen Glauben, der andere anstecken kann.

Wir beten für die Menschen in unserem Land:
gib allen die Zuversicht, dass die Gemeinschaft und ihre Ordnung trägt und schützt.

Wir beten heute für die Hilfsbedürftigen:
Die schwer krank sind, die keine Lebenslust mehr haben, die in unendliche Probleme verwickelt sind und vieles andere.

Wir beten in unseren persönlichen Anliegen.

Wir beten für die Trauernden:
Sei du, Gott der Liebe bei denen, die einen lieben Menschen ihres Lebens verloren haben und ihn sehr vermissen.

Wir beten für unsere Verstorbenen:
nimm sie auf in dein unendliches Reich der Liebe.

Liebender Gott wir möchten, dass wir ganz dir gehören und deinen Willen erfüllen.

Dir sei Ehre und Lob heute und in alle Ewigkeit.

16.10.2020

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