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Allerheiligen - Gemeindebrief zum 01.11.2020

Schwestern und Brüder!

Allerheiligen und Allerseelen, diese beiden Feste gehören zusammen.

Wir machen uns bewusst, dass viele Menschen Heilige waren, weil sie solidarisch gelebt haben, in guter Verbundenheit mit den Menschen und mit Gott.

An Allerseelen machen wir uns bewusst, dass wir einander brauchen, die Lebenden und die Verstorbenen, dass wir aufeinander angewiesen sind, dass wir solidarisch vor Gott stehen und füreinander eintreten.

Wir beten für die Verstorbenen und zeigen unsere Verbundenheit mit ihnen vor Gott.
Wir zünden Kerzen an, um für sie das ewige Licht zu erbitten.
Wir bringen Blumen auf das Grab als Zeichen dafür, dass wir sie ehren und darum bitten wollen, dass sie die Freude, die Schönheit der Schöpfung vollendet im Himmel erfahren.

Ihr Pater Matthäus
Mail: pater.matthaeus@dormagen-nord.de

So lasst uns rufen..

Kyrie

Wir stehen vor Dir, o Herr und rufen: Herr, erbarme dich!

Verbunden mit allen, die leben, rufen wir: Christus, erbarme dich!

Verbunden mit all unseren Toten rufen wir: Herr, erbarme dich!

Himmel und Erde sind in dir verbunden, denn du schenkst das Leben hier und jetzt und das Leben in Ewigkeit.

Amen.

Evangelium

Allerheiligen 2020

Ev. Mt.5.1-12a

Predigt

Liebe Gemeinde Jesu!

Allerheiligen, das Fest bedeutet, dass Gott all die Menschen im Blick hat, die heilig sind, weil sie sich eingesetzt haben, damit Menschen geheilt werden, damit Menschen heilende Hilfe erfahren.

Die ohne Rücksicht auf sich, verantwortlich gehandelt haben.

Allerheiligen, das Fest sagt uns:
Schau dich um, in deiner Zeit, in deiner Welt und entdecke diese Menschen,
die Märtyrer sind, Zeugen des Glaubens, Zeugen der Menschlichkeit.

Allerheiligen 2020!

...da entdecke ich an Li Wengliang den jungen Arzt in China, der im Dezember schon auf Patienten mit dem Coronavirus stößt.
Es den Behörden meldet, und zum Schweigen gebracht wird.
Er werde ins Gefängnis kommen, wenn er weiter Panik verbreite.
Der Augenarzt arbeitet weiter, ist da für seine Patienten, holt sich den Virus und stirbt am 7. Februar an Corona. 34 Jahre alt, Vater von drei kleinen Kindern.
Er ist einer, an den wir heute denken, er ist einer der Allerheiligen.

„Selig, die verfolgt werden um der Wahrheit, der Gerechtigkeit willen."

Ich denke bis heute an den Hanauer Jugendlichen, der einen Obdachlosen retten will vor der einfahrenden S-Bahn im Bahnhof Ostendstraße in Frankfurt.
Er stirbt, mit siebzehn Jahren, weil er einen Menschen retten wollte vor dem Tod.
Gott vergisst ihn nicht, auch wir sollten seinen Namen kennen: Mustafa Alptug Sören.

„Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden."

Allerheiligen 2020, Menschen riskieren ihr Leben für die anderen.

In einem S-Bahn-Schacht in Frankfurt,
in einem Krankenhaus in China.

Aber das gleiche geschieht ganz nah bei uns:
Mediziner, Pfleger und Pflegerinnen, sie riskieren ihr Leben!
Viele haben es verloren, weil sie da waren für die in Not und sich dabei den tödlichen Virus geholt haben.
Sie gehören alle zu den Allerheiligen, deren wir heute dankbar gedenken!

Liebe Schwestern und Brüder!
Ich denke heute aber auch an die zwei Frauen und den Küster der Kirche Notre Dame in Nizza. Sie wurden am Donnerstag Opfer eines Menschen voller Hass und Menschenverachtung. Der den Namen Gottes im Munde hatte und mit seinen Händen wahllos Gottes geliebten Kindern das Leben auf Erden raubt.

Gott sei Dank ist das Leben stärker als der Hass!

„Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt."

Auch diese drei Zeugen, sie gehören zu Allerheiligen 2020.

Gott kennt seine Zeuginnen und Zeugen.
Gott gibt ihnen Ehre und Ansehen auf immer,
denn Gott lohnt Menschlichkeit und Anstand.

Ihnen allen und jeder und jedem von uns gilt Jesu Wort:
„Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel!"

Amen.

Fürbitten

Herr, wir beten zu dir.

Für alle, die sich selbstlos einsetzen für ihre Mitmenschen und dabei erleiden müssen, geschmäht und verhöhnt zu werden. Christus, höre uns!

Für alle, die in dieser Pandemie in unseren Krankenhäusern Dienst tun und das Leben der Kranken erleichtern und retten.

Für die zwei Frauen und den Küster von Notre Dame in Nizza, die getötet wurden, weil sie Christen waren.

Für alle, auf die unser Gott gerne schaut, weil sie in ihrem Leben die Seligpreisungen als Maß ihres Lebens gewählt haben.

Für unsere Verstorbenen: Vollende ihr Leben in deiner heilenden Nähe.

Freut und jubelt!
Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.
Lass uns alle aus diesem Vertrauen leben,
so bitten wir Dich, Christus, unseren Herrn.

Amen.

30.10.2020

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