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Gemeindebrief zum 22.11.2020

Mit dem Christkönigssonntag kommen wir in die letzte Woche des Kirchenjahres.
Von Weihnachten bis Ostern begegnen wir Christus als König.
Die Drei Könige und das Kreuz erzählen uns davon.

In der Apostelgeschichte lesen wir:
Die Juden suchten Paulus und Silas, aber sie fanden sie nicht und sie sagten, „Jason" hat sie aufgenommen.
Paulus und Silas verstoßen gegen die Gesetze des Kaisers, denn Sie behaupten, ein anderer sei König, nämlich Jesus. (Apostel 17,7)
Christus ist für uns Gerechtigkeit und Barmherzigkeit und begegnet uns ganz menschlich und menschenfreundlich.

Ihr Pater Jaison

Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

1. Lesung: Ez 34,11–12.15–17a

Denn so spricht GOTT, der Herr:

Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern.

Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben.

Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen - Spruch GOTTES, des Herrn.
Das Verlorene werde ich suchen,
das Vertriebene werde ich zurückbringen,
das Verletzte werde ich verbinden,
das Kranke werde ich kräftigen.
Doch das Fette und Starke werde ich vertilgen.
Ich werde es weiden durch Rechtsentscheid.

Ihr aber, meine Herde - so spricht GOTT, der Herr, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf.

2. Lesung: 1 Kor 15,20–26.28

Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.

Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Evangelium: Mt 25,31–46

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.

Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!

Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen;
ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben;
ich war krank und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen:

Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben?
Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben?
Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

Darauf wird der König ihnen antworten:
Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!
Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben;
ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen;
ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;
ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht.

Dann werden auch sie antworten:
Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

Darauf wird er ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

Predigt

Als Papst Pius XI. 1925 das Christkönigsfest einführte, hatte es den offiziellen Titel „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls".
Die Königs- und Kaiserreiche in Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland waren erst kurz vorher untergegangen.

Wenn wir heute in unserer Zeit das Wort König hören oder sagen, kommt uns schnell das Bild von Königin Elisabeth der Zweiten in den Sinn, die in 6 Jahren (2026) 100 Jahre alt wird. Königin oder König und Prinzessin oder Prinz sind keine fremden Worte für uns. Nicht nur in England gibt es dieses Wort auch in unserer Kultur benutzen wir es noch, z. B. bei Schützenfesten und beim Karneval gibt es den Karnevalsprinz.

König sein ist eine hohe monarchische und würdetragende Rolle. Der König ist der höchste Souverän seines Landes, Oberhaupt der Regierung, oberster Richter und Gesetzgeber in einer Person.
Die Königin von England ist auch das geistliche Oberhaupt.

In unserer Zeit sind die Könige in ihrem Land das Staatsoberhaupt mit repräsentativen und zeremoniellen Aufgaben.
Wir kennen in unserer Zeit viele Stars.
Diese Stars haben viele Fans und viele nehmen die Stars als Vorbild.
In vielen Bereichen gibt es Stars.
Von solchen Stars hören wir oft in der Adventszeit, wenn sie sich im Fernsehen für viele Projekte auf der Welt einsetzen und dadurch den Menschen helfen.

So ein Star war auch seiner Zeit Mutter Theresa von Kalkutta.

Wenn in weiten Teilen Europas der Einsatz zugunsten der Mitmenschen honoriert wird, dann ist das mit Sicherheit weitgehend auf den Einfluss des Evangeliums zurückzuführen. Die Worte Jesu wirken, auch wenn immer wieder versucht wird, sie zu untergraben. Aber die Grundeinstellung, gerade im Armen und schwachen Mitmenschen Jesus unseren Bruder und Herrn selbst zu sehen, die ist nicht untergegangen.
Oft waren es primär die klösterlichen Gemeinden, die diesen christlichen Dienst am Nächsten weiter pflegten. Und es ist ein Segen, dass die sozial-karitative Haltung und das entsprechende Handeln heute wieder viel stärker in den Mittelpunkt des christlichen Glaubenslebens rücken.

Barmherzig zu sein, barmherzig zu handeln – das ist die große Herausforderung an die Christen aller Tage und natürlich ganz speziell für uns in der heutigen Zeit.

Gerechtigkeit und Barmherzigkeit im Leben Jesus ist anders als was wir Menschen denken.
Die Gerechtigkeit Christi hat einen Zusammenhang mit seiner Barmherzigkeit.

Wir wissen, dass Jesus sich den Sündern zuwandte, denen, die eigentlich gar nicht vorbildlich gelebt haben. Für uns ist dieser Widerspruch zwischen Gerechtigkeit einerseits und Barmherzigkeit andererseits oft nur schwer lösbar.
Im Blick auf das heutige Evangelium heißt die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit:
All das, was gerade zu tun ist, zu essen und zu trinken geben, das Aufnehmen des Fremden, des Flüchtlings und Obdachlosen, das Kleiden des Nackten und Besuchen des kranken und gefangenen Menschen – es ist österliches Tun. Es kann uns unbedeutend vorkommen, es wirkt sich aber heilsam und heilvoll aus.
Der Apostel Paulus ermutigt uns, immer eifriger an diesem österlichen Werk des Herrn teilzunehmen und mitzumachen.

Wenn wir zu Christus, unserem Herrn und Bruder, gehören wollen, wenn wir ihm heute neu zugestehen wollen, dass er uns das Wichtigste für unser Leben zu sagen hat, dann müssen wir verstehen, dass unser Gott und König auf der Seite der Armen und Entrechteten, der Leidenden und Behinderten steht.
Wenn es unser höchstes Ziel bleibt, in den Himmel zu kommen, dann wäre es an der Zeit, in unserem Leben und in unseren Beziehungen aufzuräumen, unsere Interessensschwerpunkte und Ideale zu hinterfragen und neu Maß zu nehmen an einem Gott und König, der in Jesus Christus selbst den Weg des Menschen mit gegangen ist.

Wir fragen uns an diesem Christkönigssonntag in der Pandemiezeit;
Wer ist der Star, der König unseres Lebens?
Wer gibt uns für unseren Alltag Kraft?
Welches Licht begleitet uns in unserem Alltag?

Fürbitten

Die Mitmenschen unserer Zeit sind für uns die Möglichkeit Christus zu begegnen.

Für diese Menschen bitten wir König unseres Lebens.

Christus, König in Ewigkeit

1-Du bist König! wird bei der Taufe gesagt.
Wir beten für die Christus Nachfolger, Christus zu erkennen.

2-Jesus steht für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Wir beten für alle, die eine begleitende Rolle in ihrem Leben haben.

3-Du hast mir zu essen und zu trinken gegeben:
Wir beten für alle, die nichts zum Essen und zum Trinken haben.

4-Du hast die Fremden, die Flüchtlinge und Obdachlosen aufgenommen:
Wir beten für die Flüchtlinge und Obdachlosen, dass sie Sicherheit und Freude im Leben finden.

5-Du hast die Nackten bekleidet:
Wir beten für die Millionen Menschen, die in der Kleidungsbranche arbeiten, dass sie ein gutes Auskommen haben.

6-Wir denken an die Kranken besonders in der Pandemiezeit, in der viele Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt sind. Sei du ihnen Medizin und Arzt.

7-Wir denken an die Menschen, die auf unterschiedliche Weise gefangen sind.
Gott du der Gerechte und Barmherzige sei bei Ihnen.

8- Der Apostel Paulus ermutigt uns, immer eifriger am österlichen Werk des Herrn teilzunehmen und mitzumachen.

Sei du Herr, gütig zu unseren lieben Verstorbenen!

Gott und König, du bist in Jesus Christus den Weg des Menschen gegangen.

Dir sei Lob und Dank, jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

20.11.2020

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