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Gemeindebrief zum 06.12.2020

Liebe Gemeinde!

„Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen!"

Das steht heute über diesem 2. Advent.
Bereiten wir uns vor, damit Gott einen Weg zu uns findet.

Am 6. 12 feiern wir auch den heiligen Nikolaus!
Kaum ein Heiliger hat es geschafft, so bekannt zu sein.
Der Heilige Nikolaus erfreute zu seiner Zeit Menschen durch seine guten Werke.
Der Heilige Nikolaus erfreut auch in unserer Zeit durch das Gute, das heute Menschen einander tun.
Er will uns Mut machen, einander gut zu sein.
Oft gelingt uns das nicht.

Gleichzeitig begehen wir in dieser Woche den Tag der Menschenrechte.
Seit 1948 wird am 10. Dezember daran erinnert, dass jeder Mensch das Recht auf Leben hat, mit Würde und Respekt behandelt zu werden. Wenn heute das Evangelium uns zu ruft, „bereitet dem Herrn die Wege", dann meint er auch:
Behandelt einander mit Würde und Respekt und ebnet so den Weg zum Herrn.
Ein Ruf, der gerade nach den Ereignissen in Trier, neu uns wachrufen will!

„Bereitet dem Herrn den Weg!"
Diesen Ruf des Evangeliums soll uns diese Woche begleiten!
Dem Herrn den Weg bereiten, indem wir alles beiseite räumen, was uns hindert, mit frohem Herzen, Gott zu begegnen. Alles wegräumen, was uns belastet in der Beziehung zu unseren Mitmenschen.
Vertrauen wir all dies Gott an und räumen es weg!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alle eine besinnliche, segenreiche Adventszeit!

Ihr Kaplan Pater George Palimattam Poulose

Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

ERSTE LESUNG Jes 40, 1-5.9-11

Bahnt für den Herrn einen Weg!
Lesung aus dem Buch Jesaja

Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.
Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht, dass ihre Schuld beglichen ist; denn sie hat die volle Strafe erlitten von der Hand des Herrn für all ihre Sünden.
Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste!
Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!
Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken.
Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.
Dann offenbart sich die Herrlichkeit des Herrn, alle Sterblichen werden sie sehen.
Ja, der Mund des Herrn hat gesprochen.
Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude!
Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda:
Seht, da ist euer Gott.
Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm.
Seht, er bringt seinen Siegespreis mit:
Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.
Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand.
Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.

ANTWORTPSALM Ps 85 (84), 9-10.11-12.13-14 (R: 8)

R Erweise uns, Herr, deine Huld,
und gewähre uns dein Heil! - R
(GL neu 654, 2)

Ich will hören, was Gott redet:
Frieden verkündet der Herr seinem Volk
und seinen Frommen, den Menschen mit redlichem Herzen.

Sein Heil ist denen nahe, die ihn fürchten.
Seine Herrlichkeit wohne in unserm Land. - (R)

Es begegnen einander Huld und Treue;
Gerechtigkeit und Friede küssen sich.

Treue sprosst aus der Erde hervor;
Gerechtigkeit blickt vom Himmel hernieder. - (R)

Auch spendet der Herr dann Segen,
und unser Land gibt seinen Ertrag.

Gerechtigkeit geht vor ihm her,
und Heil folgt der Spur seiner Schritte. – R

2. Lesung 2 Petr 3, 8-14

Wir erwarten einen neuen Himmel und eine neue Erde
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Petrus

Das eine, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen:
dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind.

Der Herr zögert nicht mit der Erfüllung der Verheißung, wie einige meinen, die von Verzögerung reden; er ist nur geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren.

Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb.
Dann wird der Himmel prasselnd vergehen, die Elemente werden verbrannt und aufgelöst, die Erde und alles, was auf ihr ist, werden nicht mehr gefunden.
Wenn sich das alles in dieser Weise auflöst: wie heilig und fromm müsst ihr dann leben, den Tag Gottes erwarten und seine Ankunft beschleunigen!

An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen, und die Elemente werden im Brand zerschmelzen.

Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt.

Weil ihr das erwartet, liebe Brüder, bemüht euch darum, von ihm ohne Makel und Fehler und in Frieden angetroffen zu werden.

RUF VOR DEM EVANGELIUM Vers: Lk 3, 4.6

Halleluja. Halleluja.

Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen!
Und alle Menschen werden das Heil sehen, das von Gott kommt.

Halleluja.

EVANGELIUM Mk 1, 1-8

Bereitet dem Herrn den Weg!
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes:
Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht:

Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen.
Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen!
So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden.
Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus;
sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.
Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren.

Ich habe euch nur mit Wasser getauft,
er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Predigt

Bereitet dem Herrn den Weg,
das steht als Thema über diesem 2. Advent, Schwestern und Brüder!

„Bereitet dem Herrn den Weg", das heißt für uns heute:
Geht euch aus dem Weg!
Haltet Abstand!
Schützt einander!
Vermeidet jeden Kontakt, der nicht unbedingt nötig ist.
Eine Botschaft, die wäre vor Jahren undenkbar gewesen, von diesem Tisch des Wortes aus. Aber Corona lehrt uns anders zu denken, anders zu handeln.

„Bereitet dem Herrn den Weg", das heißt für Sie und mich, passt gut auf euch und die andern auf, übt euch im Zurücknehmen, im Aufeinander schauen, im Acht geben, dass ihr einander nicht zur Gefahr werdet. „Bereitet dem Herrn den Weg", das heißt nach den Ereignissen in Trier, lasst es nicht so weit kommen, dass ein verzweifelter Mensch, so viel Leid anrichtet und eine ganze Stadt in Schrecken versetzt. Wieviel Hass auf die Menschen, muss in einem Menschen gewachsen sein, dass er mit solch einer Wut erfüllt fast eine ganze Familie auslöscht.

Unbegreifbar, der Hass, die Wut, unendlich schmerzlich das Leid.

„Bereitet dem Herrn den Weg", das heißt für mich:
Lasst Gott in euer Leben, gebt ihm das Sagen, vertraut der Macht seiner verzeihenden Liebe!
Gebt der Rache keine Macht, laßt an keiner anderen euren Wut aus!
Bleibt in dem Bewusstsein, Gott ist die letzte Gerechtigkeit!
Unbändige Wut bringt nur Leid, Hass macht nur kaputt.
Rache bringt keine Gerechtigkeit! Keinen Frieden!
Befreiung geschieht anders!
Das lehrt uns das Leben Jesu.

Schwestern und Brüder! „Bereitet dem Herrn den Weg!"
Das Fest der Liebe, auf das wir uns vorbereiten, soll in diesem Jahr ein stilles Fest werden. Das Lied, das wir so gerne singen, es wird wahr: Schon jetzt sollten wir genau planen, wem wir an den Feiertagen begegnen, wen wir besuchen und wie wir Weihnachten verantwortungsvoll gestalten.

„Stille Nacht, heilige Nacht!"
Keine Weihnachten in Deutschland ohne dieses Lied, so habe ich es gelernt.
Aber in diesem Jahr, ohne Gesang in der Kirche, mit Anmeldung für die Christmette, alles auf Abstand und mit Vorsicht. Das ist das Gebot der Stunde, denn immer näher kommen die Meldungen, bei Ihnen und mir: Der und die ist in Quarantäne, der und die hat Corona. Umso mehr, sind wir alle gefordert, dem Herrn die Wege zu bereiten, zum Fest der Liebe, in dem wir mit unseren Lieben planen, wie wir gut durch diese Zeiten kommen.

„Bereitet dem Herrn die Wege" durch Eure Fürsorge füreinander, und in Verbundenheit mit allen, für die dieser Advent eine traurige Zeit wurde.

Amen.

Fürbitten

Herr, gehe unsere Wege mit und hilf uns:

Hilf uns achtsam zu sein im Verkehr, auf den Straßen und Wegen unseres Lebens:
Hilf uns achtsam zu sein!
Alle: Hilf uns achtsam zu sein!

Hilf uns aufmerksam zu sein an unserer Arbeit, in der Schule und im Studium, in unserer Nachbarschaft und bei unseren Freunden:
Hilf uns aufmerksam zu sein!
Alle: Hilf uns aufmerksam zu sein!

Hilf uns liebevoll zu sein zu dem Menschen, dem wir einst unser Ja geschenkt haben, zu den Menschen, die unsere Kinder, unsere Eltern, unsere Geschwister sind:
Hilf uns liebevoll zu sein!
Alle: Hilf uns liebevoll zu sein!

Hilf uns voll Ehrfurcht zu leben vor Dir unserem Schöpfer, dem wir alles verdanken und der unser ganzes Vertrauen verdient hat.
Hilf uns voll Ehrfurcht zu leben!
Alle: Hilf uns voll Ehrfurcht zu leben!

Hilf uns dankbar zu denken an die Menschen, denen wir viel Gutes verdanken und die jetzt bei dir sind im Licht deiner Ewigkeit.
Hilf uns dankbar zu sein!
Alle: Hilf uns dankbar zu sein!

Du gehst unsere Wege mit, durch deine Nähe und dein Wort!
Du bist der Weg zum Vater, jetzt und für alle Ewigkeit.

Amen.

Wunsch

Bereitet dem Herrn die Wege!

Gott segne Sie und Ihre Familien,
damit Sie gut behütet auf all ihren Wegen gehen und heil durch diese Zeit kommen.

Dazu segne Sie:

Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen.

04.12.2020

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