zurück

Gemeindebrief zum 03.01.2021

Der Advent war für uns Vorbereitung und Einstimmung auf das Weihnachtsfest.

Der 25. Dezember, das Geburtsfest Jesu, ist für uns ein Neubeginn und der Dreikönigstag, das Fest der Erscheinung des Herrn, ist wieder ein Anfang.
Gottes Stern begleitete die Weisen.

Am 1. Januar feiern wir das Hochfest der Gottesmutter Maria.
Wir ehren heute diese große Frau, als Mutter Jesu und als Fürsprecherin bei ihrem Sohn für die Anliegen, die uns bewegen und uns am Herzen liegen.
Grüßen wir zu Beginn ihren Sohn in unserer Mitte, als Gastgeber dieser Feier.

Ihr Pater Jaison
Tel. 02133 238670
Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

1. Lesung Numeri/4. Buch Mose 6,22–27

Der HERR sprach zu Mose:
Sag zu Aaron und seinen Söhnen:
So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
Der HERR segne dich und behüte dich.
Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der HERR wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.

2. Lesung Galater 4,4–7

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.

Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft:
Abba, Vater.
Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn;
bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.

Evangelium Lk 2,16–21

So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.

Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.

Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

Predigt

Sternbegleitung Gottes gibt es auch in unserer Zeit.

Ärmel hoch! So lautete eine Werbung eines Politikers vor der letzten Wahl.
Ob dieser Politiker weiter kam, weiß ich nicht genau. Aber sie wissen es bestimmt. Ärmel hoch!
Ist wieder ein Spruch für die kommende Zeit, für die Corona Impf-Kampagne.

Woher bekommen Werbeagenturen solche einfachen Worte, die die Menschen erreichen, ansprechen, überzeugen oder vertraut machen können?
Wir kennen die Methode:
Meistens vom Hören, Reden, Lesen oder von den stillen Zeiten.
Einige berichten von ihren stillen Zeiten vom klaren Himmel, den sternenreichen Nächten, einem Spaziergang, Zeit am Meer.
Für uns gläubige Christen gibt es auch die Wiederholungsgebetszeiten (eine davon ist das Rosenkranzgebet), die Meditationszeiten und und und....
In der Bibel lesen wir an verschiedenen Stellen von Botschafts-Vermittler, das heißt Erscheinung eines Engels.

Zacharias, dem Vater von Johannes dem Täufer, also Verwandtschaft von Jesus, erscheint bei seinem Dienst im Tempel ein Engel und kündigt die Geburt des Johannes an.
Der Engel Gabriel erscheint Maria und beauftragt sie, das Kind, das sie empfängt, Jesus zu nennen.
Im Matthäusevangelium erhalten sowohl Josef als auch die Sterndeuter Botschaften von Gott.
Simeon wurde im Tempel vom Heiligen Geist offenbart, dass er nicht sterben werde, bevor er Christus den Herrn gesehen habe.

Im heutigen Evangelium lesen wir, nachdem ein ganzes Heer von Engeln einer Gruppe von Hirten erschienen ist und ihnen die Geburt des Messias, des Christus des Herrn verkündet hat.
Wenn Gott zu Menschen spricht, geschieht das oft in sogenannter Einsamkeit und Stille. Als der Erzengel Gabriel bei Maria eintrat, war sie offensichtlich allein. Josef und den Sterndeutern wird im Traum gesagt, was sie tun sollen. Die Hirten lagern nachts auf dem Feld. Wer Wache schieben muss, hat Zeit zum Nachdenken und Beten.
Der Blick zum Sternenhimmel kann manchmal helfen, den Weg zum Himmelreich Gottes zu finden. Die Größe des Alls ist überwältigend. Wie viel größer muss dann Gott sein!
Auch in konkreten Ereignissen kann eine Botschaft Gottes liegen.
Oftmals ist sie dann mit einem Auftrag verbunden.
Die Sterndeuter ziehen los, als sie den neuen Stern entdecken.

In der Stille, in konkreten Ereignissen und in Begegnungen mit anderen Menschen, kann Gott uns etwas mitteilen. Was Maria vom Engel Gabriel gehört hat, findet sie beim Besuch ihrer Verwandten Elisabet bestätigt. Durch die Begegnung mit den Hirten fügt sich für Maria ein weiterer Mosaikstein zum Bild ihrer bisherigen Erfahrung wunderbar ein. Genauso passen die Worte der Sterndeuter, der Traum Josefs, die Worte des Simeon und der Hanna im Tempel zum Bild.

Dieser Jesus ist der Herr. Maria wird still, als sie die Botschaft des Engels bestätigt sieht und folgt dem Auftrag, Jesus seinen Namen zu geben.

Wenn wir Gottesdienst feiern, können wir diese drei Weisen der Begegnung mit Gott erleben.
-Wir hören sein Wort aus der Schrift und können in stillen Momenten diese Worte in uns sprechen lassen.
-Wir erleben in der Eucharistie in einem konkreten Ereignis, wie Gott in uns hineinkommt und wir ein Teil von ihm werden.
-In der Begegnung mit den anderen Gemeindemitgliedern erfahren wir Bestärkung und Bestätigung von dem, was wir schon mit Gott erlebt haben.
Wir werden ermutigt, auch im Rest unseres Lebens immer wieder Gott zu entdecken: beim Lesen der Bibel, in Meditation und Gebet.

Konkrete Ereignisse – Unfälle und Glücksfälle, Krankheit und Heilung, Tod und neues Leben – sind Herausforderung und Auftrag an uns. Unsere Mitmenschen können für uns durch Wort und Tat zu einem Engel, zu einem Boten Gottes werden.
Die Begegnung mit dem Herrn kann uns wie Maria innerlich stärken.
Mögen uns die Botschaften in diesem Jahr durch Worte, in stillen Ereignissen und Begegnungen durch Gottes Stern sicher begleiten.

Fürbitten

Das Jahr 2021 liegt vor uns.

Im Vertrauen auf die Gegenwart Gottes in Jesus beten wir mit Maria zu ihm.

1-Wir beten für die Menschen, die durch die Pandemie mit Angst und Sorge in die Zukunft schauen, die wenig Vertrauen und Hoffnung haben.
Lass Sie Menschen finden die Ihnen neue Hoffnung schenken.

Lasset zum Herrn uns rufen. Wir bitten dich erhöre uns.

2-Wir beten für Frieden auf der Welt.
Für alle Menschen, die vom Krieg bedroht werden; für alle, die auf der Flucht sind.

3-Wir beten für alle, die eine leitende Aufgabe haben:
In Politik und in der Kirche:
gib ihnen Mut gegen Ungerechtigkeit aufzustehen.

4-Wir beten für das Leben in unseren Pfarreien:
für die Ehepaare, die ein gemeinsames Leben wagen, die Kinder, die in diesem Jahr geboren werden. Die Kinder und Jugendlichen, die ihr Glaubensleben bewusst auswählen und die Menschen, die im Glauben gestärkt weitergehen.
Lass Sie die Sterne Gottes in ihrem Leben entdecken.

5-Wir beten für unsere Verstorbenen:
für die, deren Tod eine Lücke in unserem Alltag hinterlassen hat und die uns fehlen, und für alle, an die niemand mehr denkt.

Gott, du möchtest uns unsere Angst nehmen und uns auch in diesem neuen Jahr mit deinem Segen führen und begleiten.
Auf die Fürsprache der Gottesmutter Maria erhöre unsere Bitten durch Christus, unseren Herrn.

30.12.2020

drucken | zurück