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Gemeindebrief zum 2. Adventssonntag - Lesejahr C (5. Dezember 2021)

Wir sagen euch an den lieben Advent!
Liebe Schwestern und Brüder im Glauben!

Wir feiern den 2. Advent!
Wir gehen in großen Schritten auf Weihnachten zu.
Diese Woche feiern wir zwei Feste.
Am 6. Dezember feiern wir den Heiligen Nikolaus und am 8. Dezember feiern wir das Fest der ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Der heilige Nikolaus begeisterte die Menschen seiner Zeit mit seinen guten Werken. Mutter Maria, die wir am Mittwoch als jene Frau, die von Gott vor der Sünde bewahrt blieb, ehren werden, ist für uns alle ein Vorbild in unserem christlichen Leben.
Lasst uns also auch in unserer Zeit wie Nikolaus durch das Gute, das Menschen füreinander Gutes tun, und wie Maria ein vorbildliches Leben führen.
Ich wünsche Ihnen und Euch allen einen gesegneten und besinnlichen 2. Advent!

Ihr Pater George Palimattam Poulose cmi

Tel.: 02133-977979
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

Erste Lesung Bar 5, 1–9

Gott will deinen Glanz dem ganzen Erdkreis zeigen
Lesung aus dem Buch Baruch.

Leg ab, Jerusalem, das Kleid deiner Trauer und deines Elends und bekleide dich mit dem Schmuck der Herrlichkeit, die Gott dir für immer verleiht!
Leg den Mantel der göttlichen Gerechtigkeit an;
setz dir die Krone der Herrlichkeit des Ewigen aufs Haupt!

Denn Gott will deinen Glanz dem ganzen Erdkreis unter dem Himmel zeigen.
Gott gibt dir für immer den Namen:
Friede der Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht.
Steh auf, Jerusalem, und steig auf die Höhe!
Schau nach Osten und sieh deine Kinder:
Vom Untergang der Sonne bis zum Aufgang hat das Wort des Heiligen sie gesammelt. Sie freuen sich, dass Gott an sie gedacht hat.
Denn zu Fuß zogen sie fort von dir, weggetrieben von Feinden;
Gott aber bringt sie heim zu dir, ehrenvoll getragen wie in einer königlichen Sänfte.

Denn Gott hat befohlen:
Senken sollen sich alle hohen Berge und die ewigen Hügel und heben sollen sich die Täler zu ebenem Land, sodass Israel unter der Herrlichkeit Gottes sicher dahinziehen kann. Wälder und duftende Bäume aller Art spenden Israel Schatten auf Gottes Geheiß.

Denn Gott führt Israel heim in Freude, im Licht seiner Herrlichkeit;
Erbarmen und Gerechtigkeit kommen von ihm.

Antwortpsalm Ps 126 (125), 1–2b.2c–3.4–5.6 (Kv: 3)

(Kv) Groß hat der Herr an uns gehandelt. GL 432
Da waren wir voll Freude. – (Kv)

Als der Herr das Geschick Zions wendete, da waren wir wie Träumende.
Da füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel. – (Kv)

Da sagte man unter den Völkern: Groß hat der Herr an ihnen gehandelt!
Ja, groß hat der Herr an uns gehandelt. Da waren wir voll Freude. – (Kv)

Wende doch, Herr, unser Geschick wie die Bäche im Südland!
Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. – (Kv)

Sie gehen, ja gehen und weinen und tragen zur Aussaat den Samen.
Sie kommen, ja kommen mit Jubel und bringen ihre Garben. – (Kv)

Zweite Lesung Phil 1, 4–6.8–11

Seid rein und ohne Tadel für den Tag Christi
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philíppi.

Schwestern und Brüder!

Immer, wenn ich für euch alle bete, bete ich mit Freude.
Ich danke für eure Gemeinschaft im Dienst am Evangelium vom ersten Tag an bis jetzt. Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu.

Denn Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne im Erbarmen Christi Jesu.
Und ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher an Einsicht und jedem Verständnis wird, damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt.
Dann werdet ihr rein und ohne Tadel sein für den Tag Christi, erfüllt mit der Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus kommt, zur Ehre und zum Lob Gottes.

Ruf vor dem Evangelium Vers: Lk 3, 4b.6

Halleluja. Halleluja.

Bereitet den Weg des Herrn!

Macht gerade seine Straßen!

Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.

Halleluja.

Evangelium Lk 3, 1–6

Alle Menschen werden das Heil Gottes schauen
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tibérius;
Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrárch von Galiläa, sein Bruder Philíppus Tetrárch von Ituräa und der Trachonítis, Lysánias Tetrárch von Abiléne; Hohepriester waren Hannas und Kájaphas.

Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharías.
Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesája geschrieben steht:
Stimme eines Rufers in der Wüste:
Bereitet den Weg des Herrn!
Macht gerade seine Straßen!
Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden.
Was krumm ist, soll gerade,
was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden.
Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.

Predigt

Schwestern und Brüder!

Im heutigen Evangelium fordert uns Johannes der Täufer auf zur Korrektur:
Kehrt um!
Ebnet die Wege!
Füllt aus den Schluchten!
Er sagt: Hört!
Bei Euch ist etwas nicht in Ordnung.
Bei Euch ist etwas krumm.
Bei euch stimmt etwas nicht!
Das sagt er im Namen Gottes.

Empörung war die Antwort der Menschen damals.
Für seine Kritik hat er im wahrsten Sinne des Wortes „seinen Kopf riskiert."
Wieso Empörung?
Die Rede im Namen Gottes war den Priestern im Tempel vorbehalten.
Heil und Unheil Gottes wurden verkündigt in seinem Heiligtum.
Dort war Gott anwesend! Dort war das Heil zu finden!

Und Johannes?
Johannes war ein Prophet von eigenen Gnaden.
Oder besser gesagt: Von Gottes Geistes Gnaden.
Johannes war sozusagen ein „außerkirchlicher Prophet."
Er verkündete Gottes Wort nicht im Tempel, nicht in Jerusalem.
Sondern er kam von dort, wo man Gott nie vermutet hätte: Aus der Wüste.
Wüste – das ist alles, was Gott fern ist.
Das ist dort, wo der Sündenbock hin gejagt wird.
Das ist der Ort des Teufels, wo Jesus versucht wurde.

In diesem Evangelium wird uns auch gesagt:
In der vermeintlichen Gottesferne, wird Gottes Willen verkündigt.
Nicht nur damals, auch heute. Auch heute begegnen wir diesem Phänomen.
Dass Gott uns anspricht, Umkehr predigt durch Menschen,
die keine amtlich bestellten Gottesprediger sind.
Die gleich Johannes ein kritisches Wort sagen und uns damit bewusst machen:
Bei euch Christen stimmt etwas nicht. Da müsst ihr euch bekehren.

Ein Beispiel:
Im Internet lese ich ein Interview mit einem Astrophysiker.
Der sagt dieses: „Mir gehen viele Christen zu kumpelhaft mit Gott um. Zu banal klingt für mich das Reden vom lieben Gott. In meinen Forschungen begegne ich einem Universum, das grandios ist, überwältigend, dass einem bewusst macht, wie klein wir Menschen sind, wie vergänglich inmitten dieser Millionen Jahre Schöpfung.
Der, der das Universum geschaffen hat und der, der den Plan der Erde durchdacht hat, er ist uns so weit überlegen, dass wir niemals einen Kumpel aus ihm machen dürfen oder ihn verniedlichen zum lieben Gott."

Dieses Wort beschäftigt mich.
Seit ich es gelesen habe, gehe ich vorsichtiger mit Gott um.
Mit mehr Ehrfurcht!

Gott ist uns nahe gekommen in Jesus Christus.
Er selbst hat den Weg geebnet, die Steine beiseite geräumt,
Täler zu ebenem Land gemacht, wie die 1. Lesung uns sagt.

Aber unser Gott ist nicht nur gütiger Vater, barmherziger Bruder, sondern auch der große Schöpfer! Er hat die Weite des Alls und die Vielfalt auf Erden geschaffen.
Ich wundere mich immer mehr, dass dieser unbegreifliche Herr des Universums mit mir, mit ihnen zu tun haben will.
Dass wir ihm wichtig sind.
Dass in den Jahrmillionen seiner Schöpfung, meine paar Jahrzehnte des Lebens für ihn bedeutsam sind.
„Sie freuen sich, dass Gott an sie gedacht hat."
Dieses Wort der ersten Lesung dürfen wir ehrfürchtig nachsprechen. Deshalb hat unser Gott als erstes nicht unser Jammern, unsere Bitten und Anliegen verdient.

Nein, als erstes hat er verdient:
Unser Staunen, unseren Lobpreis, unsere Anbetung.
Kehrt um!
Ebnet dem Herrn die Wege!

Das kann heute am 2. Advent auch bedeuten:
Staune wieder neu über diesen großen Gott!
Freue Dich, dass dieser Gott an dich denkt.
Amen

Fürbitten

Herr Jesus Christus, zu Dir beten wir:
Mit Sorge schauen wir in die Zukunft dieser Erde:

Lass uns in einem guten Miteinander Wege finden,
die Schöpfung zu erhalten und zu schützen.
Christus, höre uns!

Dankbar für die Reise von Papst Franziskus nach Zypern und Griechenland bitten wir, dass er wohlbehalten zurückgekehrt.
Dass die Menschen, die er besucht, Versöhnung und Frieden suchen.
Christus, höre uns!

Frohen Herzens denken wir an die Kinder,
die heute und morgen sich freuen über die guten Gaben des Heiligen Nikolaus.
Lass sie von ihm lernen, dass Gutes tun, gut tut.
Christus, höre uns!

Dankend und vergebend denken wir an unsere Verstorbenen:
Lass sie voll Freude bei Dir sein.
Christus, höre uns!

So bitten wir, Dich Christus, unseren Herrn.
Amen.

03.12.2021

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