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Gemeindebrief zum 4. SONNTAG IM JAHRESKREIS – 31 Januar 2022 LJC

EINFÜHRUNG

Was ist wirklich wichtig in meinem Leben?

Wem kann ich vertrauen und wer kann mir Richtung und Ziel vorgeben?

Gott schenkt uns in seinem Sohn Jesus eine Orientierung.

Gott schaut auf jeden Menschen.

Er schenkt denen seine ganze Kraft und Fülle, die auf ihn vertrauen.

Ihr Pater Jaison

Tel: 02133 238670
Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

1. LESUNG JEREMIA 1,4–5.17–19

Das Wort des HERRN erging an mich:

Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt.

Du aber gürte dich, tritt vor sie hin und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage!
Erschrick nicht vor ihnen, sonst setze ich dich vor ihren Augen in Schrecken!

Siehe, ich selbst mache dich heute zur befestigten Stadt, zur eisernen Säule und zur bronzenen Mauer gegen das ganze Land, gegen die Könige, Beamten und Priester von Juda und gegen die Bürger des Landes.

Mögen sie dich bekämpfen, sie werden dich nicht bezwingen;
denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des HERRN.

2. LESUNG 1 KORINTHER 13,4–13

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.
Die Liebe hört niemals auf.

Prophetisches Reden hat ein Ende, Zungenrede verstummt, Erkenntnis vergeht.
Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden;
wenn aber das Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk.

Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind,
dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind.
Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.

Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein Erkennen Stückwerk, dann aber werde ich durch und durch erkennen, so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

EVANGELIUM Lk 4,21–30

Da begann er, ihnen darzulegen:

Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.
Alle stimmten ihm zu; sie staunten über die Worte der Gnade,
die aus seinem Mund hervorgingen, und sagten: Ist das nicht Josefs Sohn?

Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten:
Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast,
wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat!
Und er setzte hinzu: Amen, ich sage euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.

Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut.
Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus;
sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war,
und wollten ihn hinabstürzen.

Er aber schritt mitten durch sie hindurch und ging weg.

Gedanken

Unser Leben ist reich an Worten.

„Im Anfang war das Wort" (Joh 1,1) schreibt der Evangelist Johannes und drückt damit aus, dass das Wort untrennbar mit dem Ursprung, mit Gott verbunden ist.
Das Wort wurde durch Gottes Kraft und Wille ein Mensch für uns und zu unserem Heil.
Das Evangelium des letzten Sonntages hat uns mit hineingenommen in die Synagoge von Nazaret, wo Jesus seine erste Predigt hält.

„Der Herr hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde" (vgl. Lk 4,18).

In seiner Predigt versucht Jesus den Menschen darzulegen, wer er selbst ist.
Das, was in der Synagoge geschieht, ist wie die Schnittstelle eines neuen Anfangs. „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt" (Lk 4,21).
Dieses „Heute" ist der Garant dafür, dass Gottes Zusage in seinem Sohn, der zu uns spricht, immer bleibt und durch die Zeiten mitgeht.

Wie zurzeit Jesu nehmen auch heute Menschen seine Botschaft an oder lehnen sie ab. Mit zwei biblischen Beispielen hält Jesus den Menschen den Spiegel vor Augen, dass Heiden einen größeren Glauben haben als diejenigen, die den Glauben für sich in Anspruch nehmen.
Das heutige Evangelium zeigt uns, dass Worte einerseits Menschen aufbauen, heilen und stärken können- und andererseits, wenn sie falsch verstanden werden, klein machen und im schlimmsten Fall an den Abgrund des eigenen Lebens führen können.

Die Menschen leben auf festgefahrenen Gleisen.
Sie nehmen wahr, dass ihre Vorstellungen nicht dem entsprechen, was Gottes Weisung für ihr Leben ist.
Die Predigt Jesu ist heute eine Mahnung, die Botschaft des Evangeliums nicht leichtfertig aufzunehmen.
Jesus hat sein Lebensprogramm immer liebend und anerkennend verkündet.

Das Wort Gottes muss erfasst werden, damit es in unserem Herzen wurzeln kann.
Das Wort Gottes muss den Menschen zugesagt werden.
Dem Wort Gottes müssen Taten der Liebe folgen.

Wenn wir bereit sind, dem Wort Gottes einen Platz in unserem Leben einzuräumen, dann wird sich das „Heute" immer neu erfüllen, das Jesus uns im Schriftwort schenken möchte:

- sein Licht für unser Leben,

- seine Hoffnung in aussichtslosen Situationen,

- seine Zukunft nach unserem irdischen Tod,

- seinen Trost in unserer Traurigkeit,

- seinen Halt auf rutschigem Untergrund,

- seine Freiheit in unserer Bedrängnis,

- seine Hilfe in unserer Not,

- seine Zuversicht in unseren Ängsten.

28.01.2022

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