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Gemeindebrief zum 27.02.2022

Einführung

Schwestern und Brüder!

Es ist wieder Karneval.

Trotz Corona, trotz Krieg gegen die Ukraine feiern viele in diesen Tagen mit Freude Karneval. Wilhelm Busch schreibt diese Weisheit. „Wir haben alle einen Sparren. Doch sagen tun es nur die Narren. Der Weise schweigt."
Beides hat sein Recht:
Mit Humor auf unsere „Sparren" schauen.
Fehler liebevoll mit Schweigen überdecken.
Karneval und Fastenzeit können sich da ergänzen.

Ich wünsche Ihnen und euch schöne Tage, egal wie ihr diese Zeit verbringt und einen guten Start in die Fastenzeit!

Ihr Pater George Palimattam Poulose

Tel.: 02133-977979
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

Kyrie

Herr, du kennst uns. Herr, erbarme dich.

Herr, du liebst uns. Christus, erbarme dich.

Herr, du trägt uns. Herr, erbarme dich.

Erste Lesung (Sir 27, 4–7)

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach.

Im Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück;
so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken.

Der Brennofen prüft Töpferware und die Erprobung des Menschen geschieht in der Auseinandersetzung mit ihm.
Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein;
so das Wort die Gedanken des Herzens.

Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast;
denn das ist die Prüfung für jeden!

Zweite Lesung (1 Kor 15, 54–58)

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Schwestern und Brüder!

Wenn sich dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift:
Verschlungen ist der Tod vom Sieg.

Tod, wo ist dein Sieg?
Tod, wo ist dein Stachel?

Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. Daher, meine geliebten Brüder und Schwestern, seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist!

Evangelium

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

In jener Zeit sprach Jesus in Gleichnissen zu seinen Jüngern:
Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen?
Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Ein Jünger steht nicht über dem Meister;
jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders,
aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
Wie kannst du zu deinem Bruder sagen:
Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!,
während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler!

Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge;
dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.

Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten:
Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor.

Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.

Predigt

Schwestern und Brüder!

Das Erlernen der deutschen Sprache ist eine Herausforderung.
Aber ich stelle mich dem gerne.
Aber, das zweite Aber!, die deutsche Sprache hat so manche Schwierigkeiten.
Ich möchte eine nennen!

Da lerne ich: „Diese Schachtel ist sehr schön angemalt!"
Das ist positiv. Das ist ein Lob!
Aber wenn ich sage: „Diese alte Schachtel hat sich ganz schön angemalt!"
Das ist negativ. Das darf man nicht sagen.
Denn die alte Schachtel, ist eine ältere Frau, die sich übermäßig geschminkt hat, die einem anderen auf die Nerven geht. Das soll mal ein Inder, kapieren.

Noch schlimmer ist das mit den Schachtelsätzen.
Drei und vier Sätze, werden ineinander verwoben, dass man lange überlegen muss, was denn gemeint ist.
Ein leichtes Beispiel für die Deutschen, die nicht mühsam Deutsch lernen mussten: „Die Frau, die gestern einen Roman gekauft hat, trug einen roten Hut, als sie in den Laden kam."
Schwieriger hört sich das bei Goethe an.
Von ihm wird behauptet, dass er diesen Satz erfand:
„Die, die die, die die Dietriche erfunden haben, verdammen, tun ihnen unrecht!"
Und dann die Büttenredner im Fernsehen, die bringen auch Schachtelsätze.
Einen habe ich mir aufgeschrieben:
„Ich war heute beim Bäcker, dem seine Brötchen sind frisch und lecker, da traf ich die Ulrike, du weißt, die kleine, die Dicke, die tat so lange rede und lästern, dass mei' Brötchen sind jetzt von gestern!"
Soweit der Karneval!

Und dann hören wir an diesem Sonntag im Evangelium wieder lange Schachtelsätze. Also übersetze ich Ihnen, die Schachtelsätze aus dem Evangelium in einfaches Deutsch, das Deutsche und Indien besser verstehen.

Also das Evangelium heute in einfaches Deutsch übersetzt:
Jede und Jeder hat seine blinden Flecken!
Du bist nicht perfekt!
Die anderen sind nicht perfekt!
Keiner kann alles!
Keiner hat den vollen Durchblick!
Du und die anderen!
Darum: Alle sind Menschen! Menschen wie Du!
Mach dir dies bewusst: Darum: Meide das Böse!
Bringe viele gute Früchte hervor!
Hüte gut Dein Herz und deinen Mund,
damit dein Herz gesund bleibt und dein Mund Gutes tut.
Denn: Freundlich macht glücklich! Gutes tun, tut gut!
Sehen Sie!

Deutsch kommt auch aus, ohne lange Schachtelsätze!
Das versteht jede Schachtel!

Fürbitten

Herr, wir beten zu Dir:

Für alle, die die deutsche Sprache lernen, um hier zu arbeiten und zu leben.
Stehe ihnen bei in der Kraft des Heiligen Geistes!
Christus, höre uns!

Für alle, die in diesen Tagen dafür sorgen, dass viele Menschen Freude haben
und zum Lachen kommen. Vergelte ihnen ihr gutes Tun.
Christus, höre uns!

Für alle, deren Herz erfüllt ist von Hass, Neid und Missgunst!
Bekehre sie, damit sie erkennen, dass wir alle Menschen sind,
die leben von deiner Güte.
Christus, höre uns!

Für alle, die uns guttun und denen wir jeden Tag dankbar sind für ihr gutes Herz!
Schenke ihnen Wohlergehen an Leib und Seele.
Christus, höre uns!

Für alle, die Verantwortung tragen in Russland und Europa, dass sie alles tun,
damit der Krieg in der Ukraine endet und Wege zum Frieden gesucht werden.
Christus, höre uns!

Für uns selbst, dass wir uns leiten lassen von den Gedanken:
Freundlich macht glücklich! Gutes tun, tut gut!
Christus, höre uns!

Für unsere Verstorbenen:
Lass sie die Freude erleben, die uns geschenkt wird,
wenn wir endlich bei dir ankommen.
Christus, höre uns!

Herr, fülle unser Herz, damit unser Mund überfließt von deiner frohen Botschaft,
heute, in dieser neuen Woche, als unser Zeugnis für Deine Güte in Ewigkeit.

Amen.

Meditation

Worauf sollen wir hören, sag uns, worauf?
So viele Geräusche, welches ist wichtig?
So viele Beweise, welcher ist richtig?
So viele Reden! Ein Wort ist wahr.

Wohin sollen wir gehen, sag uns, wohin?
So viele Termine, welcher ist wichtig?
So viele Parolen, welche ist richtig?
So viele Straßen! Ein Weg ist wahr.

Wofür sollen wir leben, sag uns, wofür?
So viele Gedanken, welcher ist wichtig?
So viele Programme, welches ist richtig?
So viele Fragen! Die Liebe zählt.

(Lothar Zenetti)

25.02.2022

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