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103. Gemeindebrief: Pfingsten 05./06.06.2022

Liebe Schwestern und Brüder,

ich freue mich, dass wir zusammen Pfingsten feiern!
Pfingsten macht es uns bewusst: Gott kann Großes, Größtes wirken. Seinem Wirken verdanken wir, diese wunderbare Schöpfung, die blüht und grünt, rund um uns herum.
Seinem Wirken verdanken wir, dass aus ängstlichen, sich im Versteck treffenden Jüngerinnen und Jüngern, Weltenbürger werden. Die nichts mehr hält in Galiläa. Die hinaus getrieben werden durch Gottes energischen Geist in alle Welt. Mit der Botschaft: Jesus ist am Kreuz gestorben! Jesus ist auferstanden! Jesus lebt! Dafür sind wir Zeuginnen und Zeugen, in der Kraft des Heiligen Geistes, den er uns geschenkt hat.
Gott kann Großes, Größtes wirken. Auch in ihnen und mir! Das feiern wir heute, aus frohem Herzen.


Pater Jaison Kavalakatt CMI, Pfarrvikar
An St. Josef 2, 41540 Dormagen
Tel: 02133 238670
Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

1.LESUNG Apostelgeschichte 2,1-11

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber - wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

2. LESUNG 1. KORINTHER 12,3b-7.12-13

Schwestern und Brüder! Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.
Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

EVANGELIUM JOHANNES 20,19 23

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

Gedanken

Liebe Schwestern und Brüder,

Sie sollen stark werden, durch den Glauben.
Worin besteht das Geheimnis starker Menschen?
Wenn Sie sich um andere kümmern, kann das Sie selbst stärken und bereichern. Aber Sie müssen es tun, aus freiem Herzen und ohne das Gefühl zu vermitteln, dass andere ihnen etwas schuldig sind.
Aber, wir hören doch so oft den Rat: Du musst Dich abgrenzen! Du musst für dich selbst sorgen, sonst blutest Du aus, wenn Du dich zu viel um andere kümmerst.
Das Kümmern um andere braucht Gleichgewicht: Das Gleichgewicht zwischen der Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu sich selbst. Gelingt es aber, dieses Gleichgewicht zu halten, dann erleichtern und verschönern Sie das Leben anderer Menschen. Und – Sie werden dabei Gewinner sein. Denn Sie gewinnen Lebensfreude, Dankbarkeit und Sinnhaftigkeit.
Liebe Schwestern und Brüder, die Sie stark werden wollen, durch den Glauben an Jesus Christus! An jedem Pfingsten werden wir Zeugen, für diese Wahrheit. Aus den ängstlichen Jüngerinnen und Jüngern, werden mutige, frohe Zeugen Jesu, des Auferstandenen, die sich nicht um sich selbst kümmern, sondern nur erfüllt sind von dem Geist, dass ihnen aufgetragen ist, sich um die Menschen aus aller Welt, aus allen Völker zu kümmern. Als die Jüngerinnen und Jünger damit begannen, sich im Namen Jesu um die anderen zu kümmern, da wurde die Energie Gottes in dieser Welt frei-gesetzt.
Da konnte der Heilige Geist beginnen, durch die Botschaft des Auferstandenen, in aller Welt Menschen stark zu machen. All die Menschen, die sich in den Dienst der Frohen Botschaft stellten, im Gleichgewicht zu halten, in ihrer Liebe zu Gott, in ihrer Liebe zum Nächsten, in ihrer Liebe zu sich selbst.
Mutter Teresa sah am Anfang ihres Ordenslebens nur darauf, dass sie eine sehr gute Lehrerin war, damit ihre Schule einen sehr guten Ruf habe. Aber das machte sie nicht zufrieden. Erst als sie sich von ganzem Herzen um die Kümmerte, die Jesus besonders am Herzen lagen, die Schwachen, Alten, Kranken, Ausgestoßenen,
da war sie stark, weil sie ihre Berufung gefunden hatte.
Pfingsten, das Fest, das uns stark machen will, im Kümmern um einander!
Überall, wo das geschieht, da ist Pfingsten, da ist Gott mitten drin, in der Kraft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist ist die brennende Liebe Gottes, die niemals ausgeht, sondern uns stark macht. Amen.

03.06.2022

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