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Gemeindebrief zum 26.06.2022

13. Sonntag im Jahreskreis C

Liebe Gemeinde!

Die Ferien haben begonnen!
Die heutige Galaterlesung macht uns dazu Mut:
Gönnen Sie sich diese Freiheit!
Erfülle das Gesetz, indem du um deines Nächsten willen und um deiner selbst willen in Liebe lebst.

Feiertage, ich liebe diese Zeit!
Denn wenn Deutschland in den Urlaub fährt, läuft in Deutschland alles etwas langsamer und komfortabler. Denn viele sind verreist, viele bleiben zu Hause,
viele sind entspannter, viele gehen langsamer an den Tag heran.
Termine finden nicht statt, so manche Verpflichtungen haben eine Pause.

Ich bin der Meinung, dass Gott der Erfinder des Feiertags ist.
Denn er hat in seine Schöpfung hinein den Auftrag gelegt, dass wir Menschen Pausen brauchen. Gott selbst hat sie sich gegönnt, damals als er in sieben Tagen die Erde schuf. Am siebten Tag da ruhte er. Also gehört das Ausruhen, das Pause machen, Urlaub, Ferien, Freizeit zum Menschen und zur Schöpfung dazu.
Das dürfen wir dankbar feststellen.

Ich wünsche Ihnen und mir, ob Sie reisen oder zu Hause bleiben, eine Zeit und glückliche Tage, um sich von dem Stress und den Strapazen eines Jahres voller Arbeit und Mühsal zu erholen.

Ihr Pater George Palimattam Poulose cmi, Pfarrvikar

Tel.: 02133-977979
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

Kyrie

Führe Du uns in die Ruhe. Herr, erbarme dich!

Schaffe du ins uns Frieden. Christus, erbarme dich!

Schenke du uns neuen Atem. Herr, erbarme dich!

1. Lesung (1 Kön. 19,16B. 19-21)

Lesung aus dem ersten Buch der Könige.

In jenen Tagen sprach der Herr zu Elíja:

Salbe Elíscha, den Sohn Schafats aus Ábel-Mehóla, zum Propheten an deiner Stelle.
Als Elíja vom Gottesberg weggegangen war, traf er Elíscha, den Sohn Schafats.
Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen und er selbst pflügte mit dem zwölften. Im Vorbeigehen warf Elíja seinen Mantel über ihn. Sogleich verließ Elíscha die Rinder, eilte Elíja nach und bat ihn:
Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben;
dann werde ich dir folgen.
Elíja antwortete: Geh, kehr um!
Denn was habe ich dir getan?
Elíscha ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie.
Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elíja und trat in seinen Dienst.

2. Lesung: (Gal 5,1.13-18)

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater

Liebe Schwestern und Brüder!

Zur Freiheit hat uns Christus befreit.
Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen! Ihr seid zur Freiheit berufen. Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient einander in Liebe!
Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort zusammengefasst:
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
Wenn ihr einander beißt und verschlingt, dann gebt acht, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt.
Darum sage ich: Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, so dass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt. Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.
- Wort des lebendigen Gottes

Evangelium: (Lk 9,51-62)

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

Als die Zeit herankam, in der Jesus in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss sich Jesus, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her.
Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war.
Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie:
Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?
Da wandte er sich um und wies sie zurecht.
Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.
Als sie auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte:
Ich will dir folgen, wohin du auch gehst.
Jesus antwortete ihm:
Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach!
Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben.
Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes!
Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen.
Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.
- Evangelium unseres Herrn Jesus Christus

Predigt

Liebe Schwestern und Brüder!

Um dieses Evangelium auf den Punkt zu bringen, würde ich sagen:
"Ein bisschen geht nicht, das passt nicht zu unserem Gott!"
Ein bisschen Ehe geht nicht.
Das erwarten wir Menschen ja, in guten wie in schlechten Zeiten!
Ein bisschen Kinderkriegen ist auch nicht möglich.
Neun Monate muss die Mutter durchhalten, so schwer das auch ist.
Eltern müssen ihre Kinder jeden Tag aufs Neue lieben.
Ein Kleinkind ist mit wenig nicht zufrieden, es will gefüttert werden, bis es satt ist.
Ein bisschen Priester zu werden, war nicht meine Absicht.
Ich wollte und will es ganz und gar sein.

Jesus sagt uns heute: Es ist nicht möglich, ein wenig an Gott den Vater zu glauben, mir und den Worten des Evangeliums ein wenig nachzufolgen, das geht nicht.
Entweder alles oder nichts!
Das war zumindest die Einstellung von Jesus!
Das war auch die Haltung der Propheten, in deren Tradition er stand.
Deshalb haben wir die Lesung aus dem ersten Buch der Könige gehört.
Elisha folgt Elijah vollständig. Er schlachtet sein Vieh, er gibt alles auf, weil er nicht nur einen kleinen Propheten spielt. Sondern stellt sich ganz in den Dienst Gottes.

Was Jesus heute von seinen Jüngern fordert, das lebt er selbst. Er demonstriert dies seinen Jüngern. Jesus ist es sehr wichtig, dass wir nicht zurückschauen.
Zurück schauen nach dem Motto: „Hätte ich ..." Jesus hätte sagen können: Wäre ich in Nazareth geblieben, ich hätte ein schönes, bequemes Leben gehabt. Hätte ich auf meine Mutter gehört, als sie mich nachhause holen wollte. Ich hätte ein Dach über dem Kopf und ein gutes Einkommen.
Das Zurückblicken, das Hadern, das „hätte ich", verbraucht unnötig Lebensenergie, das nimmt uns den Elan, voran zu schauen, in die Zukunft zu gehen.

Frei nach Psalm 16 könnten wir auch sagen: „Wer auf Gott vertraut er schaut nach vorn!" Wir könnten das als Überschrift für dieses Evangelium schreiben.
Gib der Vergangenheit keine Macht, lass die Toten ruhen mit seinen guten und schlechten Seiten. Blicke nicht mit Groll auf die Vergangenheit zurück, sie lähmt dich für die Zukunft. Vertraue auf Jesus und gehe mit ihm.

Die Botschaft Jesu ist klar: Gott der Vater, Jesus sein Sohn, die Kraft des Heiligen Geistes, sie haben unser volles Vertrauen verdient. Nicht nur ein bisschen.
Ein bisschen Vertrauen schadet unserem Gott, es wird ihm nicht gerecht.
Gott hat uns diese großartige Schöpfung anvertraut, er ist ganz in die Schönheit dieser Schöpfung und unser Leben darin eingetaucht.

Gott hat in Jesus Christus alles gegeben, damit unser Leben in Freud und leid Sinn hat. Jesus hat nicht nur wenig gegeben, er hat alles gegeben, damit wir leben können wie er unser Bruder: In Freude auf Erden, in Vorfreude auf den Himmel, getragen von ihm im Leben und Sterben. Jesus hat nicht wenig gegeben, er hat alles gegeben. Deshalb verdient unser Gott nicht nur ein bisschen Vertrauen, sondern dass wir ihm vollkommen vertrauen. Amen.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du hast unser ganzes Vertrauen verdient,
nicht nur ein bisschen.
Darum beten wir voll Vertrauen zu Dir:

Gib den Willen zum Frieden in die Herzen aller,
die beteiligt sind am Krieg in der Ukraine.
Herr, höre uns! Alle: Herr, erhöre uns!

Gib deine Kraft in die Herzen aller,
die unter einer schweren Krankheit leiden
und in ihrer Not keinen Ausweg mehr sehen.
Herr, höre uns!

Gib deine Stärke in die Herzen aller,
die alles geben in der Pflege eines schwerkranken Menschen,
in die Verteidigung ihrer Heimat, im Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit.
Herr, höre uns!

Gib deine Langmut in die Herzen aller,
die Kinder und Jugendliche erziehen,
die Suchtkranke begleiten, Wohnungslosen Hilfe bringen.
Herr, höre uns!

Gib deine Liebe in die Herzen aller,
die eine verlässliche Partnerschaft leben,
Mama und Papa, Oma und Opa sind.
Herr, höre uns!

Gib dein Licht in die Herzen aller,
die sterben und vollende unsere Verstorbenen in Deiner Liebe,
die uns ganz und gar gilt.
Herr, höre uns!

Wer auf Gott vertraut, der schaut nach vorn!
Lass uns Dir vertrauen, nicht nur ein bisschen,
sondern ganz und gar mit Dir nach vorne schauen,
in der Freude an diesem Leben, im Blick auf deine Ewigkeit.

Amen.

24.06.2022

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