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Gemeindebrief zum 19./20. November 2022 - Christkönigssonntag

Einführung

Wir feiern heute Christkönigssonntag.
Wir beenden damit das Kirchenjahr,
durch das uns der Evangelist Lukas begleitet hat.
Der Evangelist Lukas wollte uns bewusst machen,
dass Jesus Christus der beste Menschenfreund ist.
Am Kreuz hängender, leidender verspricht:
„Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein!"

Ihr Pater Jaison
Tel: 02133 238670
Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

Erste Lesung 2. Samuel 5,1-3

Sie salbten David zum König von Israel.
In jenen Tagen kamen alle Stämme Israels zu David nach Hebron und sagten:
Wir sind doch dein Fleisch und Bein. Schon früher, als noch Saul unser König war, bist du es gewesen, der Israel hinaus und wieder nach Hause geführt hat. Der HERR hat zu dir gesagt: Du sollst der Hirt meines Volkes Israel sein, du sollst Israels Fürst werden.

Alle Ältesten Israels kamen zum König nach Hebron;
der König David schloss mit ihnen in Hebron einen Vertrag vor dem HERRN und sie salbten David zum König von Israel.

Antwortpsalm Ps 122 (121), 1-3.4-5 (R: 1b)

Kv - Zum Haus des HERRN wollen wir gehen. - Kv

Ich freute mich, als man mir sagte:
„Zum Haus des HERRN wollen wir gehen."
Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem: /
Jerusalem, als Stadt erbaut, die fest in sich gefügt ist. - Kv

Dorthin zogen die Stämme hinauf, die Stämme des HERRN, /
wie es Gebot ist für Israel, den Namen des HERRN zu preisen.
Denn dort stehen Throne für das Gericht, die Throne des Hauses David. - Kv

Zweite Lesung Kolosser 1,12-20

Er hat uns aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes

Schwestern und Brüder!
Dankt dem Vater mit Freude!

Er hat euch fähig gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind.

Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes. Durch ihn haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.

Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.

Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand.

Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche.

Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Evangelium Lukas 23,35b-43

Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.
In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst!

Über ihm war eine Aufschrift angebracht:
Das ist der König der Juden.
Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Gedanken zum Evangelium

Egal was es kosten soll, möchte ich es weitermachen womit ich überzeugt bin.
Alles hat seinen Preis.
Wer alle sagen dies in unserer Zeit:
viele Menschen in unserer Zeit,
viele Gruppen in unserer Umgebung,
viele politische Gruppen auch in unserer Nation,
viele Nationen dieser Welt usw..

Das Christkönigsfest wurde in der katholischen Kirche 1925 eingesetzt.
wenige Jahre davor sind die Könige und Kaiserreichen in Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland etwa nach dem ersten Weltkrieg untergegangen.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde das Fest 1970 auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres Ende November verlegt.
Christkönigssonntag verkündet uns:
Christus ist unser König.

Das Königsein, sagt Jesus durch sein Leben, hat seinen Preis.
Nicht nur damals im römischen Reich, auch heute bei uns, werden wir sagen:
Wer am Kreuz hängt, der muss ein Verbrecher sein.
Jesus Christus ist ein Verbrecher, für alle, die ihn ans Kreuz liefern.
Aber der Verbrecher am Kreuz, Jesus der Christus, der handelt wie ein König, der ein Reich zu vergeben hat. Ein ewiges Reich, ein Paradies, von dem die Menschen träumen und das verwaltet einer, der selbst am Kreuze hängt.
Das ist so gegen alles Denken seiner Zeit, unserer Zeit, dass es nur verrückt genannt werden kann.
Jesus Christus verrückt alles!
Er macht das Kreuz zum Thron, er verspricht als Verbrecher,
dem anderen Verbrecher das Paradies.

Verstehen Sie die Welt noch?
Nein, die Welt ist nicht zu verstehen, ohne den am Kreuz!
Das ist Botschaft des Lukas, das ist die Botschaft des Evangeliums heute!
Die Botschaft ist die: Einen Menschen ans Kreuz liefern, bringt für den einen das Paradies und für den anderen, die Gerechtigkeit Gottes!
Der am Kreuz, trägt den letzten Sieg davon.
ER sorgt für Gerechtigkeit, für alle, die die Kreuze erleiden, für alle, die die Kreuze errichten! Ein hartes Urteil, eine gerechte Botschaft, eine göttliche Mahnung!
Wer Kreuze errichtet, wird durch das Kreuz gerichtet!
Wer über andere hart entscheidet, wird selbst hart beurteilt!

Das Kreuz – Das Siegeszeichen der Gerechtigkeit.
Das Kreuz – Das gute Zeichen für alle leidende Menschen.

Das gab Menschen Kraft, für die Wahrheit einzustehen, damals in Deutschland. heute in Russland, China, Nordkorea, und, und, und ...
„Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein!" Das sagt der eine am Kreuz dem anderen. Das lassen Menschen einander spüren, wenn sie vergeben, wenn sie gut sind, wenn sie „Danke" sagen. Dann sind wir im Paradies, heute, hier und jetzt.
Wenn wir einen Menschen trösten, wenn wir einen Fehler zugeben, wenn wir um Vergebung bitten, einen Menschen in seinem Leid, seiner Trauer aushalten, dann sind wir im Paradies, heute, hier und jetzt.

Jesus Christus, er ist der König all der Menschen, die mit einem großen Herzen durch diese Welt gehen, weil sie die Menschen mit seinen Augen sehen.
Darum sehen wir als erstes, wenn wir in unsere Kirche kommen, Jesus Christus am Kreuz! Weil das Kreuz uns daran erinnert, dass eines seiner Worte war:
„Heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein!"
Dieses „heute noch", das gilt uns in der Stunde unseres Sterbens, wenn wir voller Vertrauen auf ihn unseren letzten Weg gehen.
Dieses „heute noch", gilt ihnen und mir am Christkönigssonntag, weil wir jeden Tag die Möglichkeit haben, einander die Hölle zu bereiten oder etwas vom Paradies spüren zu lassen.

Amen.

18.11.2022

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