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132. Gemeindebrief zum 29.01.2023

Einführung

In vielen Lebenslagen richten wir einander Glückwünsche aus.
Wir wünschen uns Glück.
Wir wünschen uns, dass wir glücklich sind, dass wir selig sind.
Die Seligpreisungen des heutigen Evangeliums
sind wie Glückwünsche für uns Christen:
Glücklich, selig seid ihr, wenn ihr so lebt wie Jesu es uns zuruft.
Wollen wir also heute einander mit den Worten Jesu Glück wünschen.

Birgit Linz-Radermacher
Vorsitzende des Pfarrgemeinderates
Mail: pgr@dormagennord.de

Eingangsgebet

Großer Gott, wir wollen dein Wort lesen und uns damit auseinandersetzen.

Dein Wort ist uns wichtig.

Dein Wort macht uns selig und glücklich.

Hilf uns, deine Botschaft zu verstehen durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Kyrie

Herr Jesus Christus, du willst, dass unser Leben gelingt.
Herr, erbarme dich.

Du zeigst uns den Weg zur Seligkeit.
Christus, erbarme dich.

Du schenkst uns die Gemeinschaft mit dir.
Herr, erbarme dich.

1. Lesung: Zef 2,3; 3,12-13

Lesung aus dem Buch Zefánja.

Sucht den Herrn, all ihr Gedemütigten im Land,
die ihr nach dem Recht des Herrn lebt!
Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut!
Vielleicht bleibt ihr geborgen am Tag des Zorns des Herrn.
Und ich lasse in deiner Mitte übrig ein demütiges und armes Volk.
Sie werden Zuflucht suchen beim Namen des Herrn als der Rest von Israel.
Sie werden kein Unrecht mehr tun und nicht mehr lügen,
in ihrem Mund findet man keine trügerische Rede mehr.

Ja, sie gehen friedlich auf die Weide und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen.

2. Lesung: 1 Kor 1,26-31

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

Seht auf eure Berufung, Brüder und Schwestern!
Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige,
nicht viele Vornehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt,
um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zuschanden zu machen.
Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt:
das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten,
damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.
Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.
Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der Schrift.

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten,
stieg er auf den Berg.
Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm.
Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach:

Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt
und alles Böse über euch redet um meinetwillen.

Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.

Überlegungen

Die sogenannten Seligpreisungen im heutigen Evangelium gehören mit zu den
bekanntesten Texten des Neuen Testaments.
Wie bei allem Bekannten schalten wir schnell ab und reagieren gar nicht.
Dabei sind diese Seligpreisungen so wertvoll für unser Leben.
Sie sind die Glückwünsche Jesu für uns, für unseren Alltag.

Er erklärt uns mit diesen Sätzen in aller Einfachheit, was es heißt, selig zu sein.
Selig ein eher veraltetes Wort,
aber es beschreibt ganz treffend einen Zustand der vollendeten Erfüllung.
Selig sind wir, wenn wir zutiefst beglückt, zutiefst wunschlos glücklich sind.
Die Frage, wann wir zutiefst selig oder glücklich sind, beantwortetet natürlich jeder für sich anders. Jeder hat andere Prioritäten.
Wenn wir uns aber die einzelnen Seligpreisungen anschauen, dann sind darin alle Facetten unseres Lebens abgedeckt und jeder kann sich wiederfinden.
Oft heißt es aber, diese Sätze seien einfach zu weltfremd und damit nicht lebbar.
Das Ganze gelte doch eher als Ideal für ein paar wenige sehr Fromme.
Aber die Preisungen zeigen Haltungen auf, die für unser aller Leben wichtig sind, die unser Leben ausmachen.
Vielleicht formulieren wir die Seligpreisungen einmal praktischer:

Selig die Armen, denn bei großem Reichtum kann es leichter passieren,
dass der Geiz das Herz der Menschen in Beschlag nimmt.
Wir wollen offen sein für unsere Mitmenschen, für unser Gegenüber.

Selig die Trauernden und die Sanftmütigen,
denn sie können das Leid der anderen nachvollziehen.
Das heißt, wir sollen einander unterstützen und uns gegenseitig Hilfe sein.

Selig die Barmherzigen,
denn sie schaffen es leichter mit Anderen empathisch umzugehen.
Wollen wir also barmherzig mit unseren Mitmenschen sein
und wertschätzend miteinander umgehen.

Selig, die ein reines Herz haben, denn sie sind potenziell dankbarer
und damit auch widerstandsfähiger bei Schwierigkeiten.
Wir sollen schauen, dass wir den Blick auf das Wesentliche nicht verlieren.

Selig, die Frieden stiften,
denn sie wissen, dass es bei Streit und Krieg zu viele Verlierer gibt.
Das Thema Frieden ist gerade in unseren Zeiten ein wichtiges Thema,
was jeden Tag unser Miteinander bestimmt.

Selig auch wer Gerechtigkeit übt.
Gerechtigkeit im Miteinander ist etwas etwas sehr Wertvolles und
manchmal muss man auch darum – oftmals mit Gegenwind – ringen bzw. kämpfen.

Es geht also in den Seligpreisungen nicht um Versprechungen für die Ewigkeit,
sondern ganz konkret um unser Leben - jetzt - hier und - heute.
Dass dies nicht leicht ist und auch nie leicht war, konnten wir in den Lesungen hören.
Paulus berichtet von der christlichen Gemeinschaft in Korinth, wo Ärger und Unfriede herrschen.
Vermeintlich Starke schauen auf vermeintlich Schwache herab, manche rühmen sich, andere werden klein gemacht.
Das ist nicht das, was Jesus gepredigt hat.
Das macht Paulus deutlich.

Jesus hat in den Seligpreisungen aufgezeigt, wie es gehen sollte.
Wenn wir das tun, was Jesus bei seinen Jüngern sitzend ihnen -und damit auch uns- aufgetragen hat, dann können wir uns als „ganze" Menschen erfahren, dann ist unser Leben gelungen und wir können diesen Zustand der Glückseligkeit erleben,
den Je-sus uns versprochen, den er uns gewünscht hat:

Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein.

Gebet

Herr, du stärkst uns im heutigen Wort des Evangeliums darin,
unser Leben wieder neu an dir zu orientieren und unser Herz zu öffnen
und in unseren Mitmenschen ein von dir unendlich geliebtes Geschöpf,
dein Abbild zu erkennen und so auch an ihnen zu handeln.
Amen.

Fürbitten

Wir beten für alle, die arm sind und für ihre Mitmenschen ein offenes Herz haben.

Wir beten für alle, die hungrig sind und für die, die ihnen zur Seite stehen.

Wir beten für alle, die weinen und für die, die Anteil nehmen und helfen.

Wir beten für alle, die ausgestoßen werden und für die,
die ihnen einen Weg zurück in die Gemeinschaft aufzeigen.

Wir beten für alle, die gerecht sind.

Wir beten für alle, die friedlich sind.

Wir beten für alle, die die Dankbarkeit nicht vergessen.

Wir beten für alle, die liebevoll, freundlich
und wertschätzend ihrem Nächsten begegnen.

Segen

Herr, segne uns, dass wir unser Herz weit machen und deinen Auftrag ernst nehmen.

Segne unsere Bemühungen für ein gelingendes Leben in deinem Geiste!

Lied: Selig seid ihr GL 458 und 459

Ich wünsche einen gesegneten Sonntag
und im Sinne der Seligpreisungen eine glückliche, selige Woche!

Birgit Linz-Radermacher

27.01.2023

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