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Gemeindebrief zum 12.02.2023

Einführung

Liebe Gemeinde!

Der 6. Sonntag im Jahreskreis A bringt uns die Lehre Jesu
durch das Evangelium vor Augen.

So steht über diesem Sonntag, über dieser Woche das Wort des Evangeliums:
Versöhnt euch!
Versöhne dich mit deiner Schwester, deinem Bruder,
bevor du deine Opfergabe zum Altar bringst.

Dann gefällt Gott deine Gabe!
Ohne Versöhnung kann der Gott der Liebe nichts mit unseren Gaben anfangen.

Zurzeit gibt es so viel Hass, Wut und Unfriede in unserer Welt, in unserem Leben.
Heutzutage bestimmen Habsucht, Neid und Missgunst das Leben.
Wegen Kleinigkeiten beginnt oft Streit und es ist so schwer sich wieder zu versöhnen.

Darum liebe Schwestern und Brüder, lädt Jesus uns alle ein auf unser Leben zu schauen. So erkennen wir, wo wir uns ändern müssen um aus der Gefangenschaft des Hasses herauszukommen, damit Frieden beginnen kann.

Ihr Pater George Palimattam Poulose cmi

Tel.: 02133-977979
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

Erste Lesung: Jesus Sirach 15,11-20

11 Sag nicht: Wegen des Herrn bin ich abtrünnig geworden! /
Denn, was er hasst, wird er nicht tun.
12 Sag nicht: Er hat mich in die Irre geführt! /
Denn er hat keinen Nutzen von einem sündigen Mann.
13 Jeden Gräuel hasst der Herr, /
und wer den Herrn fürchtet, kann den Gräuel nicht lieben.
14 Er selbst hat am Anfang den Menschen gemacht /
und hat ihn der Macht seiner Entscheidung überlassen.
15 Wenn du willst, wirst du die Gebote bewahren /
und die Treue, um wohlgefällig zu handeln.
16 Er hat dir Feuer und Wasser vorgelegt, /
was immer du erstrebst, danach wirst du deine Hand ausstrecken.
17 Vor den Menschen liegen Leben und Tod, /
was immer ihm gefällt, wird ihm gegeben.
18 Denn groß ist die Weisheit des Herrn, /
stark an Kraft ist er und sieht alles.
19 Seine Augen sind auf denen, die ihn fürchten, /
und er kennt jede Tat des Menschen.
20 Keinem befahl er, gottlos zu sein, /
und er erlaubte keinem zu sündigen.

Zweite Lesung: 1 Korinther 2,6-10

Schwestern und Brüder!

6 Wir verkünden die Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden.
7 Vielmehr verkünden wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.
8 Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
9 Nein, wir verkünden, wie es in der Schrift steht, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.
10 Uns aber hat es Gott enthüllt durch den Geist.
Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes.

Evangelium: Matthäus 5,17-37

17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.

19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

21 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein.

22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf! soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr! soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.

23 Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat,

24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!

25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.

26 Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.

28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

29 Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.

30 Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.

31 Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.

32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

33 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.

34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,

35 noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs!

36 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen.

37 Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.

Predigt

Schwestern und Brüder!

In diesem Evangelium geht es Jesus darum, das Gesetz in Liebe zu erfüllen.
Daher diese harten Worte heute.
Es geht ihm nicht darum, neue Gesetze zu machen.
Jesus möchte, dass wir von ihm lernen, dass Gott Liebe ist.

Gott möchte, dass wir auf Jesus schauen, um an ihm zu sehen,
was die Erfüllung des Gesetzes ist: Jesu Einstellung zu Menschen ist Liebe.
Liebt einander wie ich euch geliebt habe.

Diese Haltung ist geprägt von Respekt und Liebe. So sollen wir miteinander umgehen. Gott handelt mit einem großen und barmherzigen Herzen. Genau das verlangt Jesus von uns. Es geht nicht um das Verhältnis von Herrschaft und Gehorsam, sondern von Liebe und Barmherzigkeit, oder wenn man so will, von Wärme und da sein für einander. Es geht um unsere Beziehung zueinander und unsere Beziehung zu Gott. Es geht um unsere innere Einstellung zum Leben.

Gott möchte, dass wir liebevoll leben. Unsere Mission im Leben ist es, einander dies spüren zu lassen. Nicht weil es das Gesetz vorschreibt, sondern weil wir alles tun wollen, um das Leben erfolgreich zu gestalten. Die Gebote wollen dabei helfen, beziehen sich aber nur auf äußere Handlungen. Die Erfüllung des Gesetzes ist Liebe. Gott kann nichts anderes von uns verlangen, weil er ganz Liebe ist. Er lebt jeden Tag in tiefer Beziehung zu uns, denn wir sind seine Geschöpfe, wir sind seine Kinder.

Damit unser Leben gut gelingt, lebt Gott mit uns. Wir sind aufgerufen, ihm zu antworten, indem wir einander mit Respekt begegnen, so wie Jesus es heute im Evangelium von uns verlangt. Wir sind aufgerufen zur Versöhnung. Wir sollen dasselbe zu tun wie Jesus, der uns die Liebe Gottes gezeigt hat.
Wir sollen in Liebe miteinander leben. Amen.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir bitten Dich:

Versöhne alle, die unter ihrem Leben leiden mit ihrem Schicksal.
Christus, höre uns!

Komm allen zu Hilfe, die in diesen Tagen in der Türkei und in Syrien
den Opfern des Erdbebens helfen.
Christus, höre uns!

Versöhne die Menschen in der Ukraine und Russland, im Sudan,
in der Türkei und in Syrien, im Jemen und den vielen Orten,
wo Hass und Wut das Leben zerstören.
Christus, höre uns!

Erbarme dich der Kranken und aller, die ihn beistehen.
Erfülle mit Frieden alle, die Trost suchen.
Christus, höre uns!

Hilf uns, ein verlässliches Ja zu leben und im rechten Augenblick
auch nein zu sagen.
Christus, höre uns!

Schenke unseren Verstorbenen die Freude,
dass DU auf immer Ja zu uns sagst.
Christus, höre uns!

Stärke alle, für die wir beten durch Deine treue Gegenwart,
die uns gilt, hier und jetzt und in alle Ewigkeit.
Amen.

10.02.2023

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