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154. Gemeindebrief zum 02.07.2023, 13. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

EINFÜHRUNG

Was war für Sie das außergewöhnlichste Ereignis der vergangenen Woche?
Gab es eines?
Vielleicht sogar ein besonders wichtiges Ereignis?

Für die meisten von uns lief wohl alles mehr oder weniger seinen gewohnten Gang.
An die Krisen in der Welt haben wir uns ja schon gewöhnt,
dass das Wetter auch immer wieder schlechter wird, daran haben wir uns gewöhnt.

Es gibt so vieles, an das wir uns schon gewöhnt haben, Gutes wie Schlechtes.
Für die meisten von uns war es letzte Woche wohl der gewöhnliche Alltag.

Ich lade Sie ein, sich diesen Alltag, das Gewohnte und Gewöhnliche, aber auch das Außergewöhnliche, das, was gut war und was schlecht war, zu vergegenwärtigen.
Gottesdienst ist die Einladung Gottes, unser Leben in Gemeinschaft vor Gott zu tragen.

Ihr Pater Jaison

Mail: pater.jaison@dormagen-nord.de

1. LESUNG - 2 KÖN 4,8-11. 14-16A

Lesung aus dem zweiten Buch der Könige.

Eines Tages ging Elíscha nach Schunem.
Dort lebte eine vornehme Frau, die ihn dringend bat, bei ihr zu essen.
Seither kehrte er zum Essen bei ihr ein, sooft er vorbeikam.
Sie aber sagte zu ihrem Mann: Ich weiß, dass dieser Mann, der ständig bei uns vorbeikommt, ein heiliger Gottesmann ist. Wir wollen ein kleines, gemauertes Obergemach herrichten und dort ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter für ihn bereitstellen.
Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen.

Als Elíscha eines Tages wieder hinkam, ging er in das Obergemach, um dort zu schlafen.

Und als er seinen Diener Géhasi fragte,
was man für die Frau tun könne, sagte Géhasi:
Nun, sie hat keinen Sohn und ihr Mann ist alt.

Da befahl er: Ruf sie herein!

Er rief sie und sie blieb in der Tür stehen.

Darauf versicherte ihr Elíscha:
Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen.

ANTWORTPSALM - PS 89,2-3. 16-19

Kv: Von der Huld des Herrn will ich ewig singen. – Kv
GL 657,3

Von der Huld des Herrn will ich ewig singen, *
von Geschlecht zu Geschlecht mit meinem Mund deine Treue verkünden.
Denn ich bekenne: Auf ewig ist Huld gegründet, *
im Himmel deine Treue gefestigt. – (Kv)

Selig das Volk, das den Jubelruf kennt, *
Herr, sie gehen im Licht deines Angesichts.
Sie freuen sich allezeit über deinen Namen *
und sie jubeln über deine Gerechtigkeit. – (Kv)

Denn du bist ihre Schönheit und Stärke, *
du erhöhst unsre Kraft in deiner Güte.
Ja, dem Herrn gehört unser Schild, *
dem Heiligen Israels unser König. – Kv

2. LESUNG - RÖM 6,3-4. 8-11

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

Schwestern und Brüder!
Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden. Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.

Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott.

So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind,
aber für Gott leben in Christus Jesus.

RUF VOR DEM EVANGELIUM - 1 PETR 2,9

Halleluja. Halleluja.

Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm.

Verkündet die großen Taten Gottes, der euch in sein wunderbares Licht gerufen hat.

Halleluja.

EVANGELIUM - MT 10,37-42

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert,
und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.

Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert.
Wer das Leben findet, wird es verlieren;
wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.

Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf,
und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist,
wird den Lohn eines Propheten erhalten.

Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist,
wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – Amen, ich sage euch:
Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.

GEDANKEN ZUM EVANGELIUM

Die Worte von Jesus, die wir heute lesen/hören, klingen sehr, sehr hart.
Manchmal ist es schwer zu verstehen, was ein anderer mit dem, was er sagt, so wirklich meint. Und ich spreche jetzt nicht davon, dass der eine den anderen anlügt. Aber unterschiedliche Erfahrungen im Leben können dazu führen, dass man sich gegenseitig nicht versteht.

Jesus Christus, unser Bruder und Gott, lebte vor 2000 Jahren in einer anderen Zeit und einem fernen Land. Daher wollen wir über seine Worte gut nachdenken, damit wir ihn nicht falsch verstehen.
Genau das wollen wir heute in unserem Gottesdienst tun.

Betrachten wir deshalb die Bibelworte vor dem Hintergrund des heutigen Tages gegen das Vergessen. Vergessen wir Gott nicht, will unser Evangelium sagen.

Wir wollen genau darüber nachdenken, was Jesus gemeint hat.

Vers 37

  • Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert,
    und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.
  • So etwas will doch niemand hören!
    Das klingt ja schrecklich!
    Die eigenen Eltern nicht lieben?
    Kann man das wollen?
    Und die eigenen Kinder nicht lieben, das geht doch gar nicht!
    Aber das sagt Jesus ja auch nicht.
    Er spricht davon, jemanden – mehr – zu lieben.
    Wenn ein Kind sagt: Ich mag Mama aber viel lieber als Papa, oder wenn ein Elternteil eines seiner Kinder den anderen vorziehen würde, das wäre nicht schön. Liebe soll nicht werten, nicht einen besser machen als den anderen.

Vers 38

  • Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt,
    ist meiner nicht wert.
  • Ein Kreuz, das ist für uns heute das Symbol des Christentums,
    wie es in unserer Kirche/zuhause/in dem Raum zu sehen ist.
    Jesus meint hier aber die Pflichten, die wir haben.
    Leider kann das Leben nicht immer nur Spaß machen.
    Es gibt Zeiten, da müssen wir auch Dinge tun, die uns schwerfallen.
    Und dann ist es nicht gut, etwas warten zu lassen oder auf später zu verschieben.
    Dann muss man losgehen und es hinter sich bringen.

Vers 39

  • Wer das Leben findet, wird es verlieren;
    wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden.
  • Wir gehören mit Jesus zu Gott.
    Alle Menschen müssen einmal sterben, und wir glauben, dass wir nach dem Tod dann bei Gott sind, der uns ewiges Leben schenkt.
    In unserer Welt ist es nicht immer friedlich, das war auch zurzeit Jesu so.
    Er verspricht also:
    Auch wenn ihr sterbt, weil ihr an mich glaubt,
    werde ich immer bei euch sein, und euch ein neues Leben schenken.

Vers 40

  • Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf,
    und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
  • Das ist einfacher zu verstehen.
    Jesus spricht oft darüber, dass man freundlich zu seinem Mitmenschen sein soll,
    in jeder Situation.
    Denn in dem Gegenüber begegnet uns Gott.
    Beachten wir das, leben wir achtsam und voller Respekt mit den Mitmenschen.

Vers 41

  • Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist,
    wird den Lohn eines Propheten erhalten.
    Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist,
    wird den Lohn eines Gerechten erhalten.
  • Ein Prophet ist jemand, dem Gott eine wichtige Botschaft für die Menschen mitgegeben hat, von der er allen erzählen soll. Es ist wichtig, dass er gehört wird. Was ein Gerechter ist, das verstehen wir selbst.
    Jesus verspricht uns: Wenn wir den Leuten helfen, die im Namen Gottes Gutes tun, dann tun wir selbst auch Gutes im Namen Gottes. Dann achten wir Gott und beziehen ihn in unser Leben mit ein.
    Nicht jeder ist dafür gemacht, im Vordergrund zu stehen.
    Auch die kleinen, leisen Helfer im Hintergrund können Großes vollbringen.

Vers 42

  • Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist – Amen, ich sage euch:
    Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
  • Wer also im Menschen Gott am Werke sieht, der beachtet auch, wenn der andere durstig ist und gibt ihm zu trinken.
    Es sind ganz praktische kleine Dinge, die Jesus als wichtig einstuft.
    Warum? –
    Für ihn hat jeder Mensch einen göttlichen Kern und daher bezieht er seine Menschenwürde. Jesus ist es auch wichtig zu sagen, dass Gott gerecht ist.
    Wer etwas Gutes tut, wird dafür belohnt.

 

Er hat in den letzten 3 Versen praktisch das Gleiche gesagt,
nur unterschiedlich erklärt.
Es ist ihm offensichtlich sehr wichtig.
Also sollten wir immer daran denken:

Helft einander, seid freundlich und tut Gutes.

30.06.2023

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