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174. Gemeindebrief zum 19.11.2023

Einführung

Liebe Pfarrgemeinde,

der 33. Sonntag im Jahreskreis A steht vor uns und bringt uns wichtige Botschaften der Wachsamkeit und Vorbereitung auf das kommende Wiederkommen Jesu.

In den Lesungen dieses Monats, die uns begleiten, erkennen wir die Bedeutung der Wachsamkeit in unserem Leben als Christen. Sie erinnern uns daran, dass jeder von uns bereit sein sollte, Jesus in seinem Leben willkommen zu heißen, wann immer er kommt - sei es in feierlichen oder alltäglichen Momenten.

Diese Worte der Wachsamkeit sind ein Appell, unsere Herzen und Sinne zu öffnen, um die Gegenwart Gottes in unserem Leben bewusst wahrzunehmen.
Es ist eine Einladung, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen und uns auf seinen Willen einzustimmen.

In dieser Zeit des Jahres, in der die Tage kürzer werden und die Natur zur Ruhe kommt, können wir diese Momente der Stille und Besinnung nutzen, um uns innerlich vorzubereiten auf das Fest des Advents und die Geburt Jesu Christi, indem wir unsere Herzen für seine Liebe und sein Licht öffnen.

Möge uns diese Zeit der Wachsamkeit und Vorbereitung auf das kommende Wiederkommen Jesu dabei helfen, unsere Beziehung zu ihm zu stärken und in unserem Glauben zu wachsen.

Euer Pater George Palimattam Poulose
Pfarrvikar, Dormagen-Nord

Tel.: 02133-977979
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

Kyrie

Herr Du kommst, wann es Zeit ist.
Herr erbarme dich!

Dann lass du uns wach sein für Dich!
Christus, erbarme Dich!

Um Dir zu danken für die Gaben, um Dir zu bringen unser Leben!
Herr, erbarme Dich!

Herr, Du Kraft unseres Lebens, erfülle uns ganz und gar,
damit wir unseren Auftrag erfüllen, in Deinem Namen. Amen.

1. Lesung: Spr 31,10–13.19–20.30–31

Eine tüchtige Frau, wer findet sie?
Sie übertrifft alle Perlen an Wert.
Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie und es fehlt ihm nicht an Gewinn.
Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens.
Sie sorgt für Wolle und Flachs und arbeitet voll Lust mit ihren Händen.
Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel.

Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen und reicht ihre Hände dem Armen.
Trügerisch ist Anmut, vergänglich die Schönheit, eine Frau, die den HERRN fürchtet,
sie allein soll man rühmen.
Gebt ihr vom Ertrag ihrer Hände, denn im Stadttor rühmen sie ihre Werke!

2. Lesung: 1 Thess 5,1–6

Über Zeiten und Stunden, Schwestern und Brüder, brauche ich euch nicht zu schreiben. Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau und es gibt kein Entrinnen.

Ihr aber, Brüder und Schwestern, lebt nicht im Finstern, so dass euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.

Evangelium: Mt 25,14–30

In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging.
Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an.
Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei,
wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab.

Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei weitere dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.

Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.

Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine.

Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten.

Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.

Predigt

Liebe Gemeinde,

die Lesungen des 33. Sonntags im Jahreskreis A zeigen uns zwei wichtige Botschaften, die uns zum Nachdenken und Handeln anregen sollen.

In der Lesung aus dem ersten Thessalonicher Brief ermahnt uns der Apostel Paulus zur Wachsamkeit, während das Gleichnis von den Talenten im Matthäusevangelium uns die Bedeutung verantwortungsvollen Handelns verdeutlicht.

In seinen Briefen schreibt Paulus oft über den "Tag des Herrn", den Tag, an dem Christus wiederkommen wird. Er erinnert die Gläubigen daran, dass dieser Tag plötzlich und unerwartet kommen wird, wie ein Dieb in der Nacht. Daher müssen wir wachsam sein und im Licht leben, so wie Paulus schreibt: "Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis" (1 Thessalonicher 5, 5).

Wachsam zu sein bedeutet, bereit zu sein. Bereit für die Begegnung mit Christus, sei es in seinem endgültigen Kommen oder in unserem täglichen Leben. Es erinnert uns daran, dass wir als Christen nicht passiv sein dürfen, sondern aktiv in unserem Glauben leben sollen. Wir sind aufgerufen, Taten der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung zu vollbringen. Indem wir wachsam und im Licht leben, können wir ein Zeugnis für Christus sein und anderen Menschen Hoffnung und Trost bringen.

Das Gleichnis von den Talenten, dass wir im Matthäusevangelium gehört haben, verdeutlicht die Notwendigkeit, unsere Talente und Gaben zu nutzen und zu vermehren. Ein Hausherr vertraut seinen Dienern Talente an, bevor er verreist. Zwei der Diener investieren diese Talente und erzielen Gewinn, während ein Diener aus Angst sein Talent vergräbt und nichts damit anstellt. Bei seiner Rückkehr belohnt der Hausherr die treuen und verantwortungsvollen Diener, während er den ängstlichen und untätigen Diener tadelt.

Dieses Gleichnis erinnert uns daran, dass Gott uns Talente, Fähigkeiten und Ressourcen gegeben hat, die wir nutzen sollen, um sein Reich aufzubauen. Jeder von uns hat etwas, womit er zum Wachstum des Glaubens beitragen kann. Seien es unsere Führungsqualitäten, unsere Kreativität, unsere Fürsorge für andere oder unsere Gabe, zu predigen. Gott fordert uns auf, unsere Talente einzusetzen und sie nicht aus Angst oder Bequemlichkeit zu verschließen.

Die Belohnungen für treues Handeln in Gottes Dienst sind groß. Gott sieht und schätzt unsere Bemühungen. Er belohnt uns nicht nur in diesem Leben, sondern auch in der Ewigkeit. Wenn wir unsere Talente zum Wohl anderer einsetzen, erleben wir Freude und Erfüllung, und unsere Beziehung zu Gott vertieft sich. Der Hausherr im Gleichnis sagt zu seinem treuen Dienern: "Vortrefflich, du bist ein guter und treuer Diener. In weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn!" (Matthäus 25, 21).

Lasst uns also wachsam sein, liebe Gemeinde, bereit für die Begegnung mit Christus und bereit, unsere Talente zum Wohl anderer einzusetzen. Lasst uns im Licht leben, damit wir Hoffnung und Trost bringen können. Lasst uns mutig sein und unsere Talente vermehren, anstatt sie zu vergraben. Denn unser Gott ist gut und gerecht, und er belohnt unsere Treue.

Möge dieser Sonntag uns daran erinnern, dass wir ein Volk des Lichts sind und aufgerufen sind, wachsam zu sein und unsere Talente zum Wohl anderer einzusetzen. Möge der Segen Gottes uns begleiten und uns Mut und Kraft schenken, diesen Auftrag zu erfüllen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Fürbitten

Du Gott, unser Vater, traust uns etwas zu.
Deshalb brauchen wir Deine Hilfe Und rufen zu Dir:

Hilf unseren Kindern und Jugendlichen all ihre Talente zu entwickeln
und die Liebe als wichtigste Kraft des Lebens zu entdecken.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns!

Hilf uns selbst all unsere Gaben zu entdecken und unsere Talente
fruchtbar zu machen zum Wohle vieler und uns selbst.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns!

Hilf allen, die gehemmt sind, ihre Talente zu zeigen und zu entwickeln,
dass andere ihnen Mut machen sie zu entdecken und zu entfalten.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns!

Hilf allen, die in dieser Zeit dafür sorgen, dass viele Menschen geheilt werden,
Pflege bekommen und gut versorgt ihr Alter verbringen können.
Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns!

Hilf allen, die Opfer von Kriegen wurden, ihren Frieden zu finden!
Gott unser Vater: Wir bitten dich, erhöre uns!

Gott,
Du Schöpfer der Menschen,
Du Geber aller Gaben und Talente!

Hilf uns, Dir zur Ehre zu leben,
indem wir unsere Talente zur Entfaltung bringen,
in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.

17.11.2023

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