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175. Gemeindebrief zum 26. November 2023 Christkönig (A)

Einführung

Christus als König?

Jesus bezeichnete sich selbst nicht als König. Als die Menschen Jesus einmal zu ihrem König machen wollten, hat er sich dem bewusst entzogen. Nur als Pilatus ihn fragte, ob er der König der Juden sei, stimmte er zu (Mt 27, 11; Mk 15, 2; Lk 23,3). Allerdings kommt die Zuweisung des Königtitels nicht von Pilatus selbst, sondern vom Ältestenrat, den Hohepriestern und Schriftgelehrten, die Jesus vor Pilatus anklagen, dass er gesagt hätte, er sei der Christus und König (Lk 23, 2). Diese Anklage setzt Pilatus dann um in die Frage an Jesus: "Bist du der König der Juden?" Nun war bei diesem Verhör vor Pilatus keiner der Jünger und Freunde Jesu anwesend. Sie waren ja alle weggelaufen. Wie ist dieser Wortwechsel über mehr als 40 Jahre hinweg bis zur Niederschrift der Evangelien überliefert worden? Ich denke, dass diese Zusprechung des Königstitels eher aus dem Glaubenszeugnis der Apostel und der ersten Christengemeinden stammt.

Was verbinden wir mit dem Begriff, mit dem Bild eines Königs? Im Europa des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit war der König in der Regel höchster Souverän seines Landes: Oberhaupt der Regierung und oberster Richter und Gesetzgeber in einer Person. Ein König im Mittelalter beschützte seine Untertanen, mehr oder weniger. Diese waren ihm dafür verpflichtet, Abgaben zu zahlen, ihm zu gehorchen, Kriegsdienst zu leisten und ihn zu verehren. Die Bauern lebten als Leibeigene wie Sklaven des Königs. Der König konnte auf Kosten seiner Untertanen Reichtum anhäufen und für sich Burgen und Paläste erbauen lassen. Er konnte seine Soldaten in den Krieg schicken auf Kosten ihrer Gesundheit und ihres Lebens, um sein Herrschaftsgebiet auszudehnen und seine Macht zu vergrößern. Heutzutage ist der König, wenn es denn noch einen König in einem Staat gibt, meist Staatsoberhaupt mit ausschließlich repräsentativen Aufgaben. Das mittelalterliche und das heutige Bild von einem König oder Kaiser ist aber nicht das, was mit der Zuweisung des Königstitels an Christus beabsichtigt ist. Wenn wir den Königstitel verstehen wollen, müssen wir einen anderen Zugang finden.

Hans-Jürgen Oeynhausen
St. Odilia
E-Mail: hans-juergen@oeygohr.de

Kyrie

Herr Jesus Christus,

du befreist uns von vielem, was uns belastet.
            Herr, erbarme dich.

du siehst in uns liebenswürdige Geschöpfe.
            Christus, erbarme dich.

wie eine Mutter sich um ihre Töchter und Söhne kümmert, sorgst du dich um uns.
            Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Guter Gott, du hast deinen Sohn nicht in die Welt gesandt,
um die Menschen zu richten, sondern, dass die Menschen durch ihn gerettet werden.

Deshalb wenden wir uns immer wieder vertrauensvoll an dich
und bereiten uns darauf vor, in dieser Feier von dir reich beschenkt zu werden.

Hilf uns, dass deine Gnade uns auf-richte und gerade-richte.
Durch Christus, unseren Erlöser und Herrn. Amen.

Erste Lesung Ez 34, 11–12.15–17a

Lesung aus dem Buch Ezéchiel.

So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich selbst bin es, ich will nach meinen Schafen fragen und mich um sie kümmern. Wie ein Hirt sich um seine Herde kümmert an dem Tag, an dem er inmitten seiner Schafe ist, die sich verirrt haben, so werde ich mich um meine Schafe kümmern und ich werde sie retten aus all den Orten, wohin sie sich am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels zerstreut haben. Ich, ich selber werde meine Schafe weiden und ich, ich selber werde sie ruhen lassen – Spruch Gottes, des Herrn. Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist. Ihr aber, meine Herde – so spricht Gott, der Herr —, siehe, ich sorge für Recht zwischen Schaf und Schaf.

Antwortpsalm Ps 23 (22), 1–3.4.5.6 (Kv: 1)

Kv Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. GL 37, 1

Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. /
Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Meine Lebenskraft bringt er zurück. *
Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. – (Kv)

Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, *
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (Kv)

Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, *
übervoll ist mein Becher. – (Kv)

Ja, Güte und Huld *
werden mir folgen mein Leben lang
und heimkehren werde ich ins Haus des Herrn *
für lange Zeiten. – Kv

Zweite Lesung 1 Kor 15, 20–26.28

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

Schwestern und Brüder!
Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.

Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden. Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allem sei.

Ruf vor dem Evangelium Vers: Mk 11, 9.10

Halleluja. Halleluja.

Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!
Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt.

Halleluja.

Evangelium Mt 25, 31–46

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm versammelt werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, empfangt das Reich als Erbe, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen.

Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Dann wird er zu denen auf der Linken sagen: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder fremd oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.

Gedanken zum Christkönigsfest

Das Christkönigsfest wurde in der römisch-katholischen Kirche anlässlich des Heiligen Jahres 1925 von Papst Pius XI. eingesetzt, wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, in dessen Folge König- und Kaiserreiche in Europa untergegangen waren. Papst Pius XI. erkannte, dass der Einfluss der Kirche auf Politik und Gesellschaft seit der Französischen Revolution durch die Liberalisierung der Gesellschaften immer weiter zurückging. Damit einhergehend verlor die römische Kirche zusehends an Macht. Das wollte der Papst nicht hinnehmen.

Der Papst, dessen Wahlspruch lautete Pax Christi in regno Christi („der Friede Christi im Reich Christi“), verband mit der Einführung des Festes das Ziel, es solle „den Irrtum des Laizismus bekämpfen“ und „dem Versagen der Katholiken steuern“, welches sich in „Gleichgültigkeit und Furchtsamkeit der Guten“ äußere, „die des Kampfes sich enthalten oder nur schwachen Widerstand [gegen den Laizismus] leisten. Dadurch werden aber die Feinde der Kirche umso unverfrorener und verwegener“. Er sprach dabei auch von „Eifersüchteleien unter den Völkern, die eine friedliche Wiederversöhnung noch weitgehend behindern“ und einer „Zügellosigkeit der Leidenschaften und Begierden, die sich nicht selten unter der Maske der Vaterlandsliebe verbergen“. Jährliche Gedächtnistage wie dieser hätten „wirksamen Einfluss auf die Belehrung des Volkes in Glaubenssachen“.

Der Laizismus (von altgriechisch λαϊκός laïkós, der Ungeweihte), den der Papst bekämpfen wollte, folgt dem Prinzip strenger Trennung zwischen Religion und Staat. In einigen Staaten ist der Laizismus in der Verfassung verankert. Etliche weitere, meist westliche Staaten sind laut ihrer Verfassung zwar nicht explizit laizistisch, sie praktizieren die Trennung von Staat und Religion jedoch in unterschiedlichem Umfang. Die zunehmende Trennung von Kirche und Staat wollte der Papst aufhalten. Diese Bemühungen blieben jedoch ohne Erfolg. Was steht also abseits dieser kirchenpolitischen Absicht eigentlich hinter dem Gedanken vom Königtum Christi?

Dazu hilft ein Blick in die jüdischen Schriften, in das Alte Testament. Dort finden wir im Zusammenhang mit der Erwartung des Messias eine Reihe von Prophezeiungen, die den kommenden Messias mit der Vorstellung von einem "guten König" verbinden. Hier einige Beispiele:

2. Buch Samuel 7, 12-14

Der Prophet Natan spricht zum König David: "Wenn deine Tage erfüllt sind und du dich zu deinen Vätern legst, werde ich deinen leiblichen Sohn als deinen Nachfolger einsetzen und seinem Königtum Bestand verleihen. Er wird für meinen Namen ein Haus bauen und ich werde seinem Königsthron ewigen Bestand verleihen. Ich werde für ihn Vater sein und er wird für mich Sohn sein."

Daniel 2, 44

Der Prophet Daniel deutet einen Traum des Königs Nebukadnezzar: "Zur Zeit jener Könige wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen."

Psalm 24

Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner.
Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ihn über Strömen befestigt.

Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte?
Der unschuldige Hände hat und ein reines Herz, der seine Seele nicht an Nichtiges hängt und keinen trügerischen Eid geschworen hat.

Er wird Segen empfangen vom Herrn und Gerechtigkeit vom Gott seines Heils.
Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, die dein Angesicht suchen, Jakob.

Ihr Tore, hebt eure Häupter, / hebt euch, ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit!
Wer ist dieser König der Herrlichkeit? / Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, im Kampf gewaltig.

Ihr Tore, hebt eure Häupter, / hebt euch, ihr uralten Pforten, denn es kommt der König der Herrlichkeit!
Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit?/ Der Herr der Heerscharen: Er ist der König der Herrlichkeit.

Die Apostel und die Jünger Jesu kannten diese Texte aus den Zusammenkünften in der Synagoge und sie waren davon überzeugt, dass Jesus der von den Propheten des Alten Testaments angekündigte Messias und König ist.

Jesus hat seinen Jüngerinnen und Jüngern und auch mir vorgelebt, wie Leben gelingen kann. Dieses Vorbild will ich feiern und mich bemühen, Jesus zu folgen. Das Bild vom König jedoch empfinde ich dabei als aus der Zeit gefallen und für mich als wenig hilfreich.

Allgemeines Gebet (Fürbitten)

Zukunftsfragen sind Zweifelsfragen. Sie sind ein Blick in die Unsicherheit und Unklarheit. Diese offene Zukunft gibt uns aber auch die Möglichkeit, zu träumen und zu hoffen. Du, Jesus,  bist nicht nur der ferne Richter, sondern der Bruder an unserer Seite, der unsere Sorgen kennt und für uns eintritt. Darum beten wir heute am Fest Christkönig zu dir:

  • Wir bitten dich um eine Zukunft der Kirche. Lass sie im Suchen nach einer Zukunft des Glaubens und der Glaubensweitergabe dein Versprechen, dass du für sie sorgst, nicht vergessen.
    Herr, gib uns Mut zum Handeln

  • Wir bitten dich um eine Zukunft der Gesellschaft. Fragen nach einem Verständnis von Zusammenhalt und Solidarität bringen immer wieder Spannungen auf. Hilf uns, unsere Nächsten erkennen und nach deinen Werken der Barmherzigkeit handeln, damit wir aufeinander zugehen und lernen, uns gegenseitig zu verstehen.
    Herr, gib uns Mut zum Handeln

  • Wir bitten dich um deinen Zuspruch in unseren persönlichen Zukunftsfragen. Manchmal sehen wir den Weg vor unseren Augen nicht mehr und verlieren die Zuversicht. Gib uns die Kraft, weiterzugehen und das Vertrauen, dir unseren Weg in die Hände zu legen.
    Herr, gib uns Mut zum Handeln

  • Wir bitten für die Zukunft unserer Erde. Fragen um Klima- und Naturschutz lassen uns ganz neu über Zukunft nachdenken. Gib den Menschen in Entscheidungsgremien Mut, neue Lösungen zu suchen und schwierige Entscheidungen zu treffen, um eine Zukunft auch für die kommenden Generationen zu bewahren.
    Herr, gib uns Mut zum Handeln

  • Vor uns haben bereits viele Menschen auf dieser Welt gelebt. Schenke unseren Verstorbenen die Auferstehung und das ewige Leben.
    Herr, wir bitten dich

Guter Gott, in Jesus Christus bist du als Mensch in die Welt gekommen und hast Sorgen und Nöte erlebt. Dir vertrauen wir die ausgesprochenen und unausgesprochenen Bitten und Gebete an. Nimm du dich ihrer an und sei bei allen, die deinen Zuspruch um Zukunft und Halt brauchen. So loben und preisen wir dich heute, morgen und in Ewigkeit. Amen.

Gabengebet

Herr, unser Gott, dein Sohn hat für die Botschaft von deinem Reich den Tod
auf sich genommen, damit wir Menschen uns untereinander und mit dir versöhnen.
In diesem Gedenken feiern wir Eucharistie.
Er, der für uns gestorben ist, schenke allen Nationen Einheit und Frieden.
Er, der mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit. Amen.

Hochgebet

Gott und Vater Jesu, unseres Herrn, es ist würdig und recht, dich zu preisen. Durch unsere Gemeinschaft mit deinem Sohn hast du uns mit allem Segen Deines Geistes beschenkt. Durch Christus sind wir erlöst von unseren Sünden und versöhnt mit dir. So kommt das Reich deiner Gnade zu uns. In Christus hast du uns zu deinen Töchtern und Söhnen erwählt. Als Erben deines Reiches hast du uns eingesetzt. Mit Christus gelangen wir in Dein Reich und empfangen das Siegel des Heiligen Geistes, Weisheit und Einsicht. Als Kirche danken wir dir mit deinem ganzen Volk, dass du den Plan unserer Rettung nach deinem gnädigen Willen verwirklichst. Mit allen Engeln und Heiligen rufen wir zum Lob Deiner Herrlichkeit.

Sanctus

Wir danken dir, Gott und Vater, Du hast die Welt erschaffen, durch deinen Willen ist sie begründet. Du allein bist heilig, deine Wege sind wahr, deine gerechten Taten werden offenbar. Du hast deine Macht in Anspruch genommen und deinem Messias die Herrschaft über die ganze Schöpfung verliehen. Er ist der Erste und der Letzte und der Lebendige. Er ist würdig, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. Als Lamm wurde er hingegeben. Mit seinem Blut hat er uns für dich erworben aus allen Stämmen und Sprachen, Völkern und Nationen. Zu deiner königlichen Priesterschaft hat er uns gemacht. Von ihm kommt unsere Rettung. Er hat uns freigekauft für dich, unseren Gott.

Der Geist Christi, der von dir kommt und alles neu macht, ergreife nun unsere Gaben von Brot und Wein und mache sie für uns zum Leib und Blut Deines Sohnes, der für uns eintritt und mit uns Mahl hält. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. Und als die Stunde kam, dass er von dir verherrlicht werde, nahm er beim Mahl das Brot und sprach den Segen, brach es und reichte es seinen Jüngern mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB, DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein, dankte und reichte ihn seinen Jüngern mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCHUND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRDZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.

TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:

Wir preisen deinen Tod, wir glauben, dass du lebst, wir hoffen, dass du kommst, zum Heil der Welt.
Komm, o Herr, bleib bei uns, komm, o Herr, Leben der Welt!

Gott und Vater, voll Zuversicht gehen wir hin zum Thron deiner Gnade und feiern das Gedächtnis an Jesus, deinen Sohn, unseres Hohenpriesters. Auf Erden lebend hat er mit uns gefühlt und ist versucht worden wie wir. Für uns hat er Gebete und Bitten vor dich gebracht und hat durch Leiden Gehorsam gelernt. Sterbend ist er mit seinem eigenen Blut in dein Heiligtum eingetreten.

Du hast ihn erhört, durch seine Auferstehung vollendet und zur Rechten deiner Majestät in den Himmel erhoben. Er lebt bei dir, um für uns einzutreten.

Gewähre uns, dass wir vom Altar essen und trinken dürfen und durch Christi Fleisch und Blut eintreten in dein Reich. Vater, nimm das Opfer des Lobes an, die Frucht unserer Lippen, die deinen Namen preisen.

Wir bitten dich für die Kirche und ihre Vorsteher, Papst Franziskus, unseren Bischof N., unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger und alle, die mit uns auf dem neuen und lebendigen Weg hinausziehen und das neue Jerusalem suchen.  Mögen auch unsere Toten aufgrund ihres Glaubens bei dir Gefallen finden und dich, den sie als ihren Gott suchten, als ihren Lohn empfangen. Vater, wir wissen uns in Gemeinschaft mit vielen Zeugen, mit Maria und Josef, mit den Müttern und Vätern unseres Glaubens, den Propheten und Aposteln, der heiligen Odilia und allen Heiligen der festlichen Versammlung. Vereine du uns mit der Gemeinschaft der Erstgeborenen, der vollendeten Gerechten, die im Himmel verzeichnet sind. So bitten wir dich im Namen Jesu, des Mittlers eines neuen Bundes.

Schlussgebet

Barmherziger Gott, du hast uns durch den Leib und das Blut deines Sohnes gestärkt
und uns Leben gespendet.

Gib, dass wir vertrauensvoll auf dich bauen und dich immer
an unserer Seite haben wollen,
damit wir auch den Brüdern und Schwestern mehr und mehr barmherzig begegnen.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Segen

Gott segne dich,
wenn du suchst und fragst,
wenn du zweifelst und wagst,
wenn du vertraust und hoffst.

Gott segne dich,
wenn du wankst und stehen bleibst,
wenn du nicht verstehst und doch wissen willst,
wenn du fragst und antwortest.

Gott segne dich,
wenn du träumst und baust,
wenn du Zukunft ersehnst und dich der Gegenwart stellst,
wenn du das Reich Gottes heute mitgestaltest.

Und so segne uns alle der gute Gott. Der Vater der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

 

Quellen:
Erzabtei Beuron:  Tagesliturgie Christkönigsfest. Sonntag (A)
Steyler Missionare:  Christkönigsfest (A)
Hochgebet:  Katholikentag Aachen 1986
Allgemeines Gebet, Segen:  Bistum Erfurt

24.11.2023

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