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186. Gemeindebrief zum 11.02.2024

Einführung zur Familienmesse am Karnevalssonntag

Der betende Gaukler

Es lebte einmal ein Gaukler, der sein Leben damit verbrachte, lustig zu sein, zu singen, zu tanzen und zu springen und so die Menschen zum Lachen zu bringen. Davon konnte er ganz gut leben- und das Lachen seiner Zuschauer machte ihn so froh, dass schon dies allein ihm der schönste Lohn war.

Eines Tages aber wurde der Gaukler nachdenklich.
Wollte er denn wirklich sein Leben nur mit Singen,
Tanzen und Springen vergeuden?
Musste nicht auch er eines Tages einem ernsthaften Beruf nachgehen?
So suchte er also nach einer ernsten Beschäftigung, doch niemand wollte ihm eine Arbeit anbieten, ihm, dem Gaukler, der ja doch nichts anderes konnte, als einfach nur lustig zu sein…

Hildegard Ziemons

Mitglied der Pfarrbriefredaktion und bei Maria 2.0

E-Mail: pgr@dormagennord.de

Kyrie

  1. Jesus, du hast viele Menschen froh gemacht.
    Du willst, dass auch wir anderen Menschen Freude bereiten und sie trösten,
    wenn sie traurig sind. Herr, erbarme dich.

  2. Jesus, du bist oft bei frohen Festen gewesen.
    Du willst, dass wir spüren, dass Gott lebendig und ein Gott der Freude ist.
    Christus, erbarme dich.

  3. Jesus, du freust dich mit uns.
    Du willst, dass wir uns freuen und vertrauen können,
    dass es – trotz allem – gut wird. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

P: Lasst uns beten Guter Gott, du Quell der Freude.

Wir freuen uns und sind fröhlich.
Wir singen, spielen, feiern gerne Feste und lachen dabei.
Gib, dass unser Lachen ansteckend ist und auch Freude
in die Herzen anderer Menschen bringt.

Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Freund,
der uns die Botschaft der Freude gebracht hat. Amen.

Lesung

Der betende Gaukler

Es lebte einmal ein Gaukler, der sein Leben damit verbrachte, lustig zu sein, zu singen, zu tanzen und zu springen und so die Menschen zum Lachen zu bringen.
Davon konnte er ganz gut leben- und das Lachen seiner Zuschauer machte ihn so froh, dass schon dies allein ihm der schönste Lohn war.

Eines Tages aber wurde der Gaukler nachdenklich.
Wollte er denn wirklich sein Leben nur mit Singen, Tanzen und Springen vergeuden?
Musste nicht auch er eines Tages einem ernsthaften Beruf nachgehen?
So suchte er also nach einer ernsten Beschäftigung, doch niemand wollte ihm eine Arbeit anbieten, ihm, dem Gaukler, der ja doch nichts anderes konnte, als einfach nur lustig zu sein.

Der Gaukler wurde traurig. Einer ordentlichen Tätigkeit nachzugehen war ihm nicht vergönnt, aber auch das Singen, Tanzen und Springen machte ihm keinen Spaß mehr. So verarmte er und suchte eines Tages Zuflucht in einem Kloster.

Die Mönche nahmen ihn auf. Aus einem Gaukler einen andächtigen Beter zu machen, schien ihnen eine gute Aufgabe zu sein. Doch ach- das ernste Gebet der Mönche war dem Gaukler so fremd, das stille Stehen, die demütigen Blicke. All dies fiel ihm so schrecklich schwer, dass er es eines Tages nicht mehr aushielt.

Heimlich schlich er sich während des Gottesdienstes in einen abseits gelegenen Keller. Dort setzte er sich auf den Fußboden und weinte bitterlich. »Ach Gott«, seufzte er, »ich bin dir ein schlechter Diener. Zu nichts bin ich nutze, nicht einmal beten kann ich.«  Es war ein Häuflein Elend, das auf dem Boden saß

Gott sprach zu ihm: »Mein lieber Gaukler, warum nur hast du deinen Weg verlassen? So viele Jahre hast du das getan, wofür ich dich geschaffen hatte. Denn sieh, es freut mich am allermeisten, wenn meine geliebten Menschenkinder fröhlich sind und lachen. Du hast mir gedient mit deinem Singen, Tanzen und Springen und ich hatte selbst eine solche Freude an deinen Späßen, dass ich manchmal Tränen lachte. Bleibe dir treu, höre auf dein Herz und mach das, wozu du berufen bist.«

Da erblühte neue Lebensfreude im Herzen des Gauklers und er stand auf und begann zu singen, zu tanzen und zu springen. Er schlug Purzelbäume und Räder, er lachte, bis ihm die Tränen kamen, und lobte Gott in den höchsten Tönen. So sehr war er in sein tanzendes Gebet versunken, dass er gar nicht merkte, wie sich der Raum nach und nach mit Mönchen füllte, die mit offenen Mündern ihm zusahen. Als einer der Mönche ihn stören wollte, trat der Abt hinzu und gab den Brüdern ein Zeichen, den Raum zu verlassen. »Lasst ihn beten, denn das ist es, was unser Bruder tut. Er betet so von Herzen ehrlich, wie es von uns vielleicht kaum noch einer tut. Schaut ihm zu, lernt von ihm- und lasst die Freude in euren Herzen. Denn das ist das schönste Gebet, das wir Gott schenken können.«

Martina Jung (nach einer französischen Legende)

Gedanken zu Thema: War Jesus ein fröhlicher Mensch?

Wisst ihr eigentlich, was ein Gaukler ist?

Ein Gaukler ist ein Spaßmacher, einer, der die Menschen zum Lachen bringt, sie fröhlich macht. Heute würde man sagen: so eine Mischung aus Clown und Komiker.

Und Karneval, wisst ihr, was Karneval bedeutet?

Ursprünglich bedeutet das Wort Karneval: Fleisch, lebe wohl!  Oder: Fleisch auf Wiedersehen!
Das deutete früher hin auf die Fastenzeit, die nach Karneval beginnt und die eine Vorbereitung auf Ostern ist. Deshalb sagte man auch: Karneval und Ostern haben etwas miteinander zu tun. In der Fastenzeit durfte man nämlich kein Fleisch essen, keine Süßigkeiten essen und keine Feste feiern.

Wenn wir heute „Karneval“ sagen, dann meinen wir eher das fröhliche Fest, mit Singen und Tanzen, mit Karnevalssitzungen, Umzügen und fröhlichen Liedern vor dem Beginn der Fastenzeit.

Deshalb können wir auch sagen: Der Gaukler und der Karneval haben das Ziel, Menschen fröhlich zu machen, zum Lachen zu bringen und Spaß zu haben.

Nun befinden wir uns aber gerade nicht auf einer Karnevalsparty oder in einem Zirkuszelt, sondern wir sind heute in der Kirche – und da treten eigentlich keine Komiker auf, normalerweise hören wir auch hier keine Büttenreden und singen keine Karnevalsschlager.

Habt ihr schon einmal mitbekommen, dass Leute in der Kirche gelacht haben?

Manchmal erleben wir auch hier in der Kirche Situationen, die uns lächeln lassen: vor einigen Wochen stand hier in der Mitte die Krippe. Jede Woche hat sie sich verändert und immer wieder habe ich gesehen, dass die Menschen das neue Krippenbild anschauten und lächelten.

Oder in der Predigt am letzten Samstag hat Pater Joby über Wilhelm Busch gepredigt und dabei hat er Max und Moritz zitiert, alle Leute lachten.

Oder beim Friedensgruß lächeln die Leute sich zu und wünschen sich den Frieden.

Deshalb frage ich mich manchmal:

War Jesus eigentlich ein fröhlicher Mensch? Hat er auch gelacht?

Jesus war ein Mensch wie wir, also war er sicherlich mal traurig, mal fröhlich, mal verärgert, mal zufrieden, mal ängstlich, mal glücklich …

In der Bibel erfahren wir einiges über ihn, aber ob er mal gelacht hat und fröhliche Lieder gesungen hat, darüber finden wir in der Bibel nichts. Aber das bedeutet ja nicht, dass er nie fröhlich war.

Ich kann mir vorstellen, dass er als Kind, genau wie alle Kinder, manchmal fröhlich und ausgelassen gespielt hat. Und auch als junger Mensch, wenn er ein Fest mitfeierte oder mit seinen Freunden unterwegs war, ging es sicherlich auch manches Mal fröhlich zu.

Was wir aber über Jesus in der Bibel erfahren, ist, dass er ein Menschenfreund ist: er liebt die Kinder, er tröstet die Schwachen, er heilt die Kranken, er setzt sich für Menschen ein, er ist mutig, mitfühlend und ehrlich.

Und er möchte gerne, dass wir auch so sind, dass wir anderen Menschen helfen oder eine Freude machen, so wie der Gaukler, dessen Lebensaufgabe darin bestand, traurige Menschen zum Lachen zu bringen und Freude zu schenken.

Vor 4 Wochen wart ihr Kinder unterwegs und habt auch vielen Menschen eine Freude gemacht.

Wisst ihr noch, wem ihr vor 4 Wochen eine Freude gemacht habt?

Ihr habt euch als Sternsinger verkleidet und den Menschen in Gohr den Segen für das neue Jahr gebracht. Nebenbei habt ihr noch 4122 Euro für Kinder in Amazonien und Ghana gesammelt.

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, andere zum Lachen zu bringen oder ihnen eine Freude zu machen.

Evangelium nach Mt 5,1-12 (in vereinfachter Sprache)

Freuen dürfen sich die aus dem Geiste Armen,
denn ihrer ist das Königtum im Himmel.

Freuen dürfen sich alle Trauernden,
denn sie werden ermutigt werden.

Freuen dürfen sich alle Sanften,
denn sie werden das Land erben.

Freuen dürfen sich die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden,
denn sie werden satt gemacht.

Freuen dürfen sich die Erbarmenden,
denn sie werden Erbarmen finden.

Freuen dürfen sich die im Herzen Reinen,
denn sie werden Gott sehen.

Freuen dürfen sich die Friedensstifter,
denn sie werden Kinder Gottes heißen.

Freut euch und jubelt, denn groß ist euer Lohn im Himmel.

Fürbitten

P: Gott, du bist für uns Hoffnung und Freude, wir bitten dich heute:

  1. Wir wollen lachen, mehr Freude haben und mehr Freude schenken,
    denn unsere Welt ist viel schöner, wenn sie fröhlich ist.
    Du Gott der Freude:

  2. Wir wollen auch manchmal über uns selbst und unser Leben lachen,
    damit wir Distanz gewinnen und das Leben wieder neu umarmen können.
    Du Gott der Freude:

  3. Wir wollen auch an die denken, die nicht mehr lachen können,
    wir wollen sie besuchen und ihnen eine Freude machen.
    Du Gott der Freude:

  4. Durch unsere Fröhlichkeit können wir die Menschen einander ein Stück näherbringen, durch uns kann Fröhlichkeit und Frieden untereinander wachsen.
    Du Gott der Freude:

  5. Wir wollen auch an die Verstorbenen denken. Schenke ihnen ewige Freude
    in Deinem Reich.
    Du Gott der Freude:

P: Darum bitten wir Dich, Gott unser Vater, der du uns Leben und Freude in Fülle schenkst durch Christus unseren Herrn. Amen.

Meditation

Lachen ist die beste Medizin.

Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag (Charlie Chaplin)

Das Lächeln ist ein Fenster, durch das man sieht, wo das Herz zu Hause ist.

Ein Lächeln kostet weniger als elektrischer Strom – und gibt mehr Licht!

Nichts in der Welt ist so ansteckend wie Gelächter und gute Laune.

Jedes Lachen vermehrt das Glück auf Erden.

Nichts ist gesünder in der Welt, als ab und zu sich krank zu lachen!

Das Lachen ist die Sonne, die aus dem menschlichen Antlitz den Winter vertreibt.

Segen

P: Geht hinaus und freut euch, weil ihr an das Gute in euch und im Anderen glaubt.

Geht hinaus und freut euch, weil ihr euch von Gott bedingungslos geliebt wisst
und darum einander lieben könnt.

Geht hinaus und in eurem Leben wird die Freude einziehen.
Dazu segne euch alle ...

09.02.2024

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