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188. Gemeindebrief zum 25.02.2024

Liebe Gemeinde,

in der ruhigen Zeit der Fastenzeit laden wir Sie herzlich ein,
innezuhalten und auf die Worte und Botschaften zu hören,
die uns leiten und stärken sollen.
Das Thema des 2. Sonntag in der Fastenzeit erinnert uns daran, wie wichtig es ist, auf Gott zu hören und auf seine Weisungen zu vertrauen.
Möge diese Zeit der Besinnung uns dazu ermutigen, still zu werden und bewusst auf die Stimme Gottes in unserem Leben zu achten.

Ihr Pater George Palimattam Poulose,
Pfarrvikar, Dormagen-Nord
Mail: pater.palimattam@dormagen-nord.de

Kyrie

Jesus, Du bist der geliebte Sohn Gottes. Herr, erbarme Dich!

Jesus, Du bist die Menschgewordene Liebe Gottes. Christus, erbarme Dich!

Jesus, Du bist das heilschaffende Wort Gottes! Herr, erbarme Dich!

1. Lesung: Gen 22,1–2.9a.10–13.15–18

In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe.
Er sprach zu ihm: Abraham!
Er sagte: Hier bin ich.
Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar!

Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf. Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten.

Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.

Der Engel des HERRN rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch des HERRN: Weil du das getan hast und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.

2. Lesung: Röm 8,31b–34

Schwestern und Brüder!

Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?
Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen?
Gott ist es, der gerecht macht.
Wer kann sie verurteilen?
Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch:
der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.

Evangelium: Mk 9,2–10

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elija und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus.

Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen.

Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus.

Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.

Predigt

Liebe Schwestern und Brüder,

Der heutige Abschnitt aus dem Markusevangelium zeigt uns die Verklärung Jesu auf dem Berg. Jesus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit sich und führt sie auf einen hohen Berg. Dort erleben sie etwas Außergewöhnliches: Jesus wird vor ihren Augen verwandelt, seine Kleider werden strahlend weiß, heller als jeder Bleicher es auf Erden schaffen könnte. Es ist ein Moment der Herrlichkeit, der göttlichen Offenbarung. Und dann eine Wolke erscheint und eine Stimme aus dem Himmel verkündet: "Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören." 

Doch während der Jünger diesen himmlischen Augenblick genießen könnten, entwickelt Petrus Baupläne. Er möchte diesen Moment festhalten, eine Art Denkmal errichten. Vielleicht ist es menschlich, dass wir in solchen besonderen Augenblicken nicht einfach nur staunen und genießen können. Wir wollen etwas Greifbares, etwas Bleibendes. Wir möchten die Erfahrung festhalten, sie in Stein meißeln, damit sie nicht verblasst.

Aber Jesus erinnert uns daran, dass es nicht um das Festhalten geht. Es geht um das Erleben, das Staunen, das Vertrauen. Die Jünger sollen nicht über das Geschehene sprechen, sondern darüber nachdenken. Sie sollen sich im Austausch vertiefen, gemeinsam verstehen, was sie erlebt haben. Erst später, nach der Auferstehung Jesu, dürfen sie darüber sprechen. In der Fastenzeit haben auch wir die Gelegenheit, innezuhalten, nachzudenken und bewusst auf die Stimme Gottes zu achten.

In unserer hektischen Welt, in der schnelle Antworten und Meinungen gefragt sind, ist es eine Herausforderung, auf Gott zu hören. Statt impulsiv zu handeln, sollten wir uns Zeit nehmen, um zu reflektieren.

Und das ist auch für uns eine wichtige Botschaft: Das Leben mit Jesus ist eine Berg- und Talfahrt. Wir erleben Höhen und Tiefen, strahlende Momente und dunkle Stunden. Aber Jesus ist bei uns, egal ob wir ihn auf dem Berg oder am Kreuz sehen. Er ist der Auferstandene, der uns begleitet, der uns Hoffnung schenkt.

Lasst uns wie die Jünger die strahlenden Gesichter bewahren, die uns durch Mut machende Erlebnisse geschenkt werden. Lasst uns im Glauben wachsen, im Austausch miteinander vertiefen und im Staunen über das Göttliche verweilen.

Amen.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir bitten Dich:

Bleibe bei uns in allem bergauf und bergab unseres Lebens jetzt in dieser Zeit.
Christus, höre uns!

Lehre Du uns beten und hilf uns die himmlischen Augenblicke in unserem Leben zu genießen.
Christus, höre uns!

Schenke vielen Menschen erlöst strahlende Gesichter in der kommenden Zeit.
Christus, höre uns!

Segne die Kinder, die sich auf die erste heilige Kommunion vorbereiten.
Christus, höre uns!

Sei nahe allen, die in dieser Zeit der Umkehr ihr Denken, ihr Reden und auch ihr Tun erneuern.
Christus, höre uns!

Führe alle Verstorbenen heim in das Licht Deiner Liebe.
Christus, höre uns!

Erhabener und heiliger Gott,
wie wir auf deinen geliebten Sohn hören,
so höre und erhöre unsere Bitten durch ihn.
Christus unseren Herrn.

Wunsch

Bei allem bergauf und bergab,
wünsche ich Ihnen viele himmlische Augenblicke
und viele strahlende Gesichter.
Einen guten Sonntag Ihnen allen!

23.02.2024

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