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201. Gemeindebrief zum 26.05.2024

Einführung

Haben Sie schon mal ein großes Fest vorbereitet?

Ganz schön viel, an was man da alles denken muss,
was alles gut organisiert sein will.

Deshalb überlassen heutzutage viele Menschen die Planung großer Feiern wie etwa einer Hochzeit sogenannten Festplanern, weil sie sicher gehen wollen, dass es keine unliebsamen Pannen gibt, dass alles gut verläuft und es nicht zu so einer peinlichen Situation kommt, wie beim Hochzeitsfest zu Kana, von dem uns Johannes im Evangelium erzählt.

Nehmen wir heute an diesem Fest teil und lassen uns
von Jesus und seinem ersten Wunder berühren.

Birgit Linz-Radermacher
Vorsitzende des Pfarrgemeinderates

œMail: pgr@dormagennord.de

Feier für alle liebenden Menschen

Eingeladen zum Fest des Glaubens

Lied - Wo Menschen sich vergessen  GL 832

Stimmen wir uns auf dieses Fest des Glaubens ein im Zeichen dessen,
der uns einlädt:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Kyrie

Gott, du unser Vater und unsere Mutter, hier sind wir vor dir,
voreinander und vor uns selbst, mit unseren Lebensgeschichten,
mit unseren Beziehungsgeschichten.

Du lädst uns immer wieder ein, zu dir zu kommen -
mit all unseren Schwächen und Stärken.
Du kennst unser Leben und weißt um unsere Wünsche und Bedürfnisse
und nimmst uns als deine Kinder an.
Herr, erbarme dich.

Du lädst uns immer wieder ein, zu dir zu kommen -
und dir alles anzuvertrauen, was uns belastet.
Du schenkst uns dein Verzeihen.
Christus, erbarme dich.

Du lädst uns immer wieder ein, zu dir zu kommen –
damit wir durch dich und mit dir Liebe und Freude erleben.
Du schenkst uns den Regenbogen als Zeichen der Hoffnung
und der Verbindung zu dir.
Herr, erbarme dich.

Lied - Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht GL 450

Tagesgebet

Liebender Gott, du lädst uns immer wieder ein mit dir ein Fest zu feiern.
Du lädst uns ein, an dich und deine Liebe zu glauben.
Auch wenn wir uns oft schwertun und deine Einladung nicht wahrnehmen oder sogar ablehnen, heute sind wir deiner Einladung gefolgt.
Wir halten für eine Weile inne, haben Aufgaben liegen gelassen und wollen uns von den Liedern und den Texten, wollen uns von dir berühren und segnen lassen.
Denn du willst uns Ruhe schenken und uns stärken, du willst uns ermutigen, unseren gemeinsamen Weg mit dir an unserer Seite weiter zu gehen.
Lass uns deine Liebe erkennen, damit wir das Leben in Fülle haben.
Darum bitten wir dich heute und in Ewigkeit.  Amen.

Evangelium Joh 2, 1-12

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm:

Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!

Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist!

Sie brachten es ihm. Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.

Evangelium unseren Herrn Jesus Christus.

Lob sei dir Christus

Gedanken zum Evangelium

Kana war ein völlig bedeutungsloses Dorf in Galiläa. Hier wohnten arme Tagelöhnerfamilien. Fischer kämpften um ihre Existenz. Auch Zöllner hatten sich hier angesiedelt. Von den eigenen Landsleuten wurden sie verachtet, aber auch bei den Römern galten sie nichts. Der Großteil der Bevölkerung war nicht besonders gebildet und viele waren Heiden.

In dieser Stadt - heute wurde man sagen am Rande der Gesellschaft - war Jesus mit seiner Familie und seinen Freunden zu einem Fest, zu einer Hochzeit eingeladen.

Eine Hochzeit, das heißt: Zwei Menschen feiern ihre Liebe.

Eine Hochzeit in Israel dauerte damals mehrere Tage. Die gesamte Verwandtschaft wurde eingeladen. Aus allen Teilen Israels reisten sie oft an. Jeder, der die Braut oder den Bräutigam kannte, feierte mit. Bei so einem Hochzeitsfest waren hunderte Gäste anwesend.

Am 3. Tag fand die eigentliche Hochzeitszeremonie statt. Das Hochzeitfest hatte seinen Höhepunkt erreicht. Das Brautpaar glücklich, die Gäste fröhlich. Doch dann passierte, was bei keinem Fest, keiner Hochzeit vorkommen darf: Der Wein war ausgegangen! Gegorener Rebensaft war kostspielig. Trotzdem durfte Wein bei keinem Hochzeitsfest fehlen. Er war wichtiger Teil des Festes. 

Obwohl er es zuerst ablehnt, hilft Jesus dem Hochzeitspaar und lässt es nicht „im Regen stehen“. Er ist an ihrer Seite und sorgt dafür, dass das Fest weitergehen kann, dass das Paar mit den Gästen weiterfeiern kann.

Er unterstützt das Fest, mehr aber noch die Liebe dieser beiden Menschen. Denn was wäre geschehen, wenn der Wein ausgegangen wäre und die Gäste nichts mehr zu trinken gehabt hätten. Eine peinliche Situation für die Einladenden. Das Fest wäre zu Ende gewesen, die Gäste gegangen, sie wären unzufrieden, ärgerlich gewesen oder mehr noch: sie hätten sich über das Paar lustig gemacht, ob der schlechten Planung.

Und das Paar? Das hätte sich vielleicht in dieser für ihn peinlichen Situation auch noch gestritten, wie man es so auch in der eigenen Beziehung sicher manchmal erlebt: „Du trägst dafür die Schuld.“ „Nein, du!“ Kein guter Beginn für eine Ehe, für die Beziehung.

Jesus hilft ihnen aus dieser misslichen Situation und steht an ihrer Seite, indem er Wasser zu Wein verwandelt. Ein Wunder aus purer Lust am Leben. Wasser wird zu Wein, Wein als Symbol für Freude und Lebenslust.

Jesus möchte nicht das Fest dieses Paares im Chaos untergehen lassen, sondern dass sie weiter feiern können, weiter ihre Liebe vor allen Gästen, mit allen Gästen feiern können. Die Liebe des Paares soll nicht im Tumult des Geredes und des Tratsches untergehen und zerstört werden.

Mit diesem Wunder zu Kana hat er dem Paar und auch uns gezeigt, dass er unsere Bedürfnisse sieht, dass er uns wahrnimmt. Auch wenn es scheinbar ganz profane Dinge sind. Denn er sieht die Nöte und Sorgen, die damit verbunden sind, die dahinterstehen.

Jesus hat den Krügen nicht nur ein bisschen alten Wein hinzugefügt. Er hat einen komplett neuen Wein erschaffen und sogar einen besseren Wein. Und davon sechs Krüge. Das waren viele Liter.

Ein Zeichen, dass mit ihm alles neu wird. Jesus macht keine halben Sachen. Er schenkt viel, er schenkt das Leben in seiner ganzen Fülle.

Jesus will, dass wir leben und das Leben in Fülle haben. Und zum Leben in Fülle gehört die Liebe. Die Hochzeit zu Kana - ein wunderbares Bild, dass wir eingeladen sind, dieses Fest der Liebe nicht nur am Hochzeitstag, sondern immer wieder miteinander und vor allem mit Jesus zu feiern. Er lädt uns ein, an die Liebe zu glauben und daran, dass er die Liebe zweier Menschen segnet.

Lied: Meine Hoffnung GL 365

Vater unser - Segen

Gott selbst ist es, der den Segen schenkt.

Darum heißt es: Der Herr ist mit euch.

Und mit deinem Geiste.

Gott, der du die Liebe bist, schenke Freude an der Liebe.

Hilf allen Paaren einander anzunehmen,
einander immer wieder wohl zu wollen und wohl zu tun,
damit sie zur Fülle des Lebens gelangen. Amen.

Gott, der du die Liebe bist, schenke Freude an der Liebe.

Hilf allen Paaren in der alltäglichen Gestaltung ihres Lebens,
die guten Möglichkeiten, ihre Begabungen zu entfalten,
damit sie zur Fülle des Lebens gelangen. Amen.

Gott, der du die Liebe bist, schenke Freude an der Liebe.

Hilf allen Paaren die Sehnsucht nach einem Miteinander auf Dauer zu verwirklichen,
beieinander zu bleiben und nötigenfalls im Kleinen oder Großem neu zu beginnen,
damit sie zur Fülle des Lebens gelangen. Amen.

Der zärtliche liebende Gott, der selbst die Liebe ist
und uns mütterlich-väterlich Leben schenkt, segne uns alle.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Lied - Kleines Senfkorn Hoffnung GL 819

24.05.2024

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