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Visitation in Dormagen:Gesprächsabend mit Weihbischof Dr. Schwaderlapp

v.l. Pfarrer Dr. Lennartz, Adolf Thöne, Weihbischof Schwaderlapp. Birgit Linz-Radermacher, Barbara Kissels
Datum:
2. Juli 2025
Von:
Melanie van Schyndel

Am 25. und 26. Juni war Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp in der Pastoralen Einheit Dormagen zu Gast. Neben Treffen mit den Pastoralteams und weiteren Akteuren aus dem kirchlichen Leben wie dem Chorhaus an St. Michael stand auch ein Gesprächsabend mit Vertretern der Pfarrgemeinderäte sowie weiterer Gemeindemitglieder aus Dormagen-Nord und -Süd auf dem Programm.

Das Thema des Abends war: Wie stellen wir uns Kirche in zehn Jahren vor? Wie können wir die Gemeinden lebendig halten, wenn immer weniger Menschen in der Kirche sind?

Eine pauschale Antwort auf diese Fragen oder ein Allheilmittel zur Rettung oder Wiederbelebung hatte auch Weihbischof Dr. Schwaderlapp nicht im Gepäck – es entwickelte sich an dem Abend aber ein angeregtes Gespräch über Ideen, Hoffnungen und Wünsche, wie man Kirche jetzt und in Zukunft gestalten möchte.

Ein ganz wichtiger Punkt sei, so der Weihbischof, Menschen zusammenzubringen, damit sie Gemeinschaft erleben. Das funktioniere schon in den unterschiedlichsten Gruppierungen – beispielsweise bei Jugendlichen, Frauengemeinschaften, Schützen oder Freundeskreisen. Auch im katholischen Rahmen solle man versuchen, solche – neuen -  Kreise zu bilden. Die müssten nicht an einen bestimmten Ort gebunden sein, sondern können auch ortsübergreifend funktionieren.

Gemeindereferentin Laureén Paetsch aus St. Michael brachte es auf den Punkt: „Ein Appell an uns alle ist, zu überlegen: Was haben wir für Ideen? Welche Projekte können wir starten? – Und es dann einfach mal auszuprobieren, neue Wege gehen und auch andere dazu ermutigen, das zu tun.“ Wenn es nicht klappe, sei das nicht schlimm – dann sei das auch eine Erfahrung.

Grundsätzlich sei es ratsam zu schauen, wo etwas in den Gemeinden lebendig ist, wo etwas gut funktioniert - das solle man stärken, sagte der Bischof. An anderen Stellen müsse man vielleicht schauen, wo man Dinge zusammenlegt, gerade im Hinblick auf die Pastorale Einheit. Sich untereinander zu vernetzen, auch mit anderen Gemeinden, sei empfehlenswert – durch den Ideenaustausch könnten alle Seiten voneinander profitieren.

Wenn man ein Fazit des Abends ziehen wollte, wäre es wohl, dass bei allen Ungewissheiten über die Zukunft der Kirche, bei allen Sorgen über die weiterhin hohe Zahl an Kirchenaustritten, doch viele Dinge möglich sind und sein werden. Dabei liegt es vor allem an uns selbst, an allen Gemeindemitgliedern, sich einzubringen: Mit Ideen, Tatkraft und Gebeten. Weihbischof Dr. Schwaderlapp: „Eine Gemeinde, die betet, wird sterben. Aber da wo gemeinsam gebetet wird, wächst etwas.“